München: 3.500 Zigarettenkippen auf 300 Metern Isarufer!
München - Zigarettenkippen am Boden sind Gift für die Umwelt. Umso trauriger ist die Bilanz einer Müllsammelaktion der gemeinnützigen Organisation "Whale and Dolphin Conservation" (WDC) in München.
Bei einer Aufräumaktion am 11. Juli fanden die Helfer allein an dem etwa 300 Meter langen Isar-Abschnitt zwischen der Reichenbachbrücke und der Wittelsbacherbrücke 3.500 Zigarettenstummel innerhalb einer Stunde.
"Diese Zahl ist erschreckend und es benötigt dringend Aufmerksamkeit für dieses Thema", warnt die Organisation. Eine einzige Zigarettenkippe könne bis zu 40 Liter Grundwasser verseuchen. "Direkt am Isarufer sind sie natürlich besonders schädlich."
Mitgemacht hatten bei der Aufräumaktion etwa 75 Helfer, darunter auch zwei Schulklassen.
Müll an der Isar: Zigarettenkippen, Haargummis und Feuchttücher
An dem Isar-Abschnitt in den Frühlingsanlagen fanden sie neben unsäglich vielen Kippen auch viel anderen in die Landschaft geworfenen Müll: Rund 1.300 Kronkoren, 250 "kleine Plastikteile", 65 Einweggeschirre oder -bestecke, 30 Einwegbecher aus Plastik oder beschichtetem Karton, 20 Glasflaschen, 15 Plastiktüten und 45 Papier- und Kartonteile.

Und darüber hinaus "unzählige andere Einzelteile" wie zum Beispiel Pflaster, Dosen, Glasscherben, Schnüre, Textilien, Luftballons, Haargummis oder Feuchttücher.
Kombi-Mülleimer für Zigarettenreste in München gefordert
Die 33-jährige Michaela Harfst hat die Aktion organisiert. "Wir würden uns wünschen, dass seitens der Stadt München mehr kontrolliert wird". Damit die Leute nicht einfach ihren Müll achtlos auf den Boden werfen. Zu wenige Mülleimer gibt es aus ihrer Sicht an der Isar nicht. "Es gibt alle paar Meter Gitter-Container".
Hilfreich zur Vermeidung der vielen Kippen am Boden wären aus ihrer Sicht aber neue Kombi-Mülleimer, in denen auch Reste von Zigaretten möglichst umweltfreundlich entsorgt werden können.
Dass die Stadt solche kombinierbaren Mülleimer für Zigarettenreste aufstellt, hatte jüngst die SPD-Fraktion im Münchner Rathaus gefordert.
Umweltschützer bleiben beharrlich. Am 21. September, dem sogenannten "World Clean Up Day", planen sie Aufräumaktionen gegen den Müll in der Landschaft deutschlandweit.
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