München: 24-Jähriger zwickt Bremsleitung am Auto der Angebeteten durch
Münchner (24) blitzt bei der Angebeteten ab. Aus Rache zerstört er die Autobremsen. Mit der Handbremse kann sie stoppen. Urteil: acht Monate Bewährung.
München - Der Hass auf Frauen bringt Leiharbeiter Martin K. (24) vor das Münchner Amtsgericht. Aus verschmähter Liebe zwickt er mit einem Seitenschneider die Bremsschläuche am Seat Ibiza seiner Angebeteten Lena S. (20, Identität geändert) durch.
Zum Glück kann die junge Frau den Wagen gleich nach der Anfahrt mit der Handbremse stoppen. Martin K. sitzt jetzt wegen eines versuchten und gefährlichen Eingriffs im Straßenverkehr auf der Anklagebank. Er gesteht sofort: „Das Ganze stimmt.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich viele Probleme. Meine Mutter, die bei mir wohnte und nicht ausziehen wollte, hat alles auf mich abgewälzt. In der Firma gab es auch Probleme.“ Und dann versetzt ihn Lena S. ständig. „Ich dachte, ich finde ein bisschen Halt bei ihr.
Sie kam aber nie zu den Treffen. Nach einer Stunde habe ich ihr eine SMS geschickt.“ In der steht: „Wo bist du?“ Sie schreibt zurück: „Ich war doch da.“ Der Angeklagte: „Sie hat immer geschrieben, sie war da. Aber das war sie eben nicht. 50 Euro hat sie mir auch noch geschuldet und behauptet, dass sie mir das Geld längst in den Briefkasten geschmissen hat.“
Für Martin K. ist das zu viel gewesen: „Ich hatte auch noch einen Hörsturz. Da wollte ich ihr lediglich einen Denkzettel verpassen. Es sollte nur eine Sachbeschädigung sein. Ich hätte besser eine Scheibe zerschlagen sollen.“ Die Tat passiert am 15. September 2013. Gegen 23 Uhr begibt sich Martin K. mit einem Seitenschneider in den Werner-Egk-Bogen in München-Freimann.
In Sekunden zwickt er vorne und hinten links mit einem Seitenschneider die Bremsschläuche durch. LenaS. bemerkt nichts, als sie am nächsten Morgen in ihr Auto steigt, den Motor startet und aus der Parklücke rollt. Beim Ausparken muss sie auf die Bremse treten.
Das Pedal fällt durch. Der Wagen rollt weiter. Geistesgegenwärtig zieht die junge Frau die Handbremse. Als sie aussteigt sieht sie, dass Flüssigkeit an ihrem Ibiza ausgelaufen ist. Die alarmiere Polizei erkennt sofort, was passiert ist. Die Spur führt nach 15 Tagen zu Martin K.
Über acht Wochen sitzt er in U-Haft. Wegen einer Vorstrafe (sechs Monate mit Bewährung). 2012 jobbte er in einer Videothek, ließ nach Feierabend die Fenster offen, durch das er später wieder einstieg und 1100 Euro aus der Kasse nahm.
Als er nochmals zum Tatort kam, um DVDs zu stehlen, nahm ihn die bereits verständigte Polizei fest. In seinem Schlusswort vor Gericht sagt er: „Mit Frauen lasse ich es jetzt langsamer angehen.“ Urteil: acht Monate mit Bewährung.
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