München: 22-Jähriger muss in Anti-Gewalt-Therapie

Der Angeklagte Mario B. und sein Spezl treffen nachts auf einen Musiker. Mario B. rastet aus, weil der Muskier ihn versehentlich anrempelt und schlägt zu.
München - Dem arbeitslosen Mario B. (22) rutscht schnell mal die Hand aus: „Ich mag es nicht, wenn mich jemand einengt oder berührt. Ich habe in der Jugend einige Vorstrafen dafür kassiert. Ich bin jetzt in Therapie, damit das nie wieder passiert.“
Die letzte Prügelei wird gerade vor dem Münchner Amtsgericht verhandelt. In der Nacht zum 28. Oktober ist er mit Spezl Rainer K. (38) auf dem Heimweg. Beide sind betrunken. Ihnen kommt der Musiker und Techniker Christian C. (47) entgegen.
Er ist auf einem Konzert gewesen und trägt Instrumente. Irgendwie kommen sie nicht aneinander vorbei, sie berühren sich. Mario B. schlägt sofort zu. Laut Anklage soll Rainer K. das Opfer festgehalten haben, damit sein Spezl zuhauen kann.
Als Christian C. bereits am Boden liegt, habe Mario B. ihn auch noch gewürgt. Die Angeklagten können sich an nichts erinnern: „Zu viel Alkohol.“ Entlastet werden sie von Christian C. An einen Würgegriff kann er sich nicht erinnern.
Dass Rainer K. ihn festgehalten habe, weiß er auch nicht mehr. Verteidiger Uwe Paschertz fordert deshalb einen Freispruch. Dem kommt der Richter nach. Mario B. bekam sieben Monate Haft auf Bewährung und muss seine Therapie fortsetzen.