Müll-Alarm im Park

Am Wochenende türmt sich der Unrat im Englischen Garten. Das größte Problem sind Kaffee-Becher und Fast-Food-Verpackungen. Wie Park-Chef Thomas Köster nun gegen die Abfallberge vorgehen will
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Am Wochenende türmt sich der Unrat im Englischen Garten. Das größte Problem sind Kaffee-Becher und Fast-Food-Verpackungen. Wie Park-Chef Thomas Köster nun gegen die Abfallberge vorgehen will

MÜNCHEN Einfach eklig: Überquellende Mülleimer, achtlos weggeworfener Unrat – der Englische Garten zeigte sich am ersten sommerlichen Wochenende an vielen Stellen von einer hässlichen Seite. Was war da los? „An normalen Wochenenden gibt es keinen Mülldienst“, erklärt Park-Chef Thomas Köster. Dazu fehle schlicht das Geld und damit das Personal. Nur an langen Wochenenden, wenn sich ein Feiertag anschließt, seien Reinigungskräfte im Einsatz.

„Die Müllmengen haben sich in den letzten Jahren stark erhöht“, weiß Köster. So kommen nach seinen Angaben an einem einzigen Sonnen-Wochenende 15 bis 16 Kubikmeter Müll im Englischen Garten zusammen. Und im Hofgarten müssen allein fünf Kubikmeter Pappbecher weggeschafft werden – das ist etwa ein Container voll. „Die Leute sind gedankenlos geworden“, sagt der Park-Chef.

Was also tun? Zum einen gibt es bereits Überlegungen, eine private Firma am Wochenende mit dem Reinemachen zu beauftragen. Heuer soll die Lage aber erst noch einmal beobachtet werden, bevor darüber entschieden wird.

Den Einsatz von Park-Aufsehern, die herumgehen und die Leute belehren, hält Köster für keine gute Idee. „Viel zu gefährlich“, sagt er. Da käme es mit Sicherheit zu Konflikten. Denn die Ordnungswächter hätten nicht die selbe Autorität wie Polizisten und könnten nach der aktuellen Parkverordnung zum Beispiel keine Bußgelder erheben.

Viel verspricht sich Köster allerdings von einer Initiative, die er noch heuer starten will. Er will das Gespräch mit den Coffee-Shops und Fast-Food-Filialen suchen, die rund um den Englischen Garten liegen. Denn schließlich sind es zu einem großen Teil ihre „To-Go-Produkte“, die den Park vermüllen. „Mein Ziel ist, dass sie Patenschaften für Mülleimer übernehmen“, sagt Köster. Das bedeutet: Die Unternehmen müssten „ihre“ Eimer selbstständig leeren. „Warum nicht die Leute in die Verantwortung ziehen, die die Verpackungen verkaufen?“

Mit noch einer anderen Idee möchte Köster an die Coffee-Shops herantreten: Viele Becher, so hat der Park-Chef festgestellt, lassen sich nicht plattdrücken. „Wenn Sollbruchstellen eingeplant wären, würden sie nicht so viel Platz im Mülleimer beanspruchen.“ Köster will ein „Miteinander“ schaffen – ein Miteinander gegen den Müll. Julia Lenders

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