Morgentau aus Afghanistan

Lokaltermin: Im Nigin in der Dultstraße wird jeder satt.
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Petra Schramek Illustration

Lokaltermin: Im Nigin in der Dultstraße wird jeder satt.

Noch ist das afghanische Restaurant Nigin ein echter Geheimtipp, obwohl schon etliche Münchner die Küche bestens kennen. Denn Koch Fraidon Scharifi hat jahrelang im Lemar (Hackenstraße) gearbeitet, bevor er vor wenigen Wochen mit seinem Cousin einige hundert Meter weiter ein neues Domizil erschloss. Das Nigin hat ein wenig Bistro-Charakter, abends bei rötlichem Licht und orientalischer Musik ist es aber durchaus ein Ausflug in eine andere Welt. Und wer hier mittags ein Reisgericht (mit Lamm oder Pute) für 6 Euro genossen hat, wird ohnehin mit ein wenig Muße zu einem längeren Abendessen wiederkommen wollen.

Am besten startet man mit dem unkonventionellen Haus-Aperitif (alkoholfrei): Ein Yoghurtgetränk, das mit Zitronensaft, frischem Koriander und Minze erfrischt wie der Morgentau vor der Jurte. Maschau (4 Euro) eine köstlich-deftige Suppe mit Hackfleisch, Kichererbsen, Weizen und Ingwer überzeugte ebenso wie der kleine Vorspeisenteller (5 Euro) mit in hauchdünnem Teigmantel gebackenem Gemüse. Gedippt in Chalni, die grüne Minz-Chilisauce, bietet sich ein schöner Kontrast zu den Hauptspeisen, die in der afghanischen Küche mit Reis gereicht werden.

Das Nigin verlässt niemand, ohne satt geworden zu sein

Hinter Qabuli Palau (13,50 Euro) verbarg sich hauchzart gekochtes Lammfleisch, dazu der mit Karottenstreifen und Rosinen verfeinerte Basmatireis. Nicht geschmacklich, aber sprachlich komplexer ist Qabuli palau ba kabae morgh (13,50 Euro). Man sollte wohl besser den Finger auf die Speisekarte legen und erhält dafür einen auf den Punkt gegrillten Putenspieß mit braungebackenem Basmatireis. Zu beiden Gerichten kann man aus den vorzüglichen Beilagen wie Spinat oder Auberginen wählen.

Während bei manchem afghanischen Restaurant in München die Portionen reichlich überschaubar wirken, verlässt das Nigin niemanden, ohne satt geworden zu sein.

Rein aus Interesse wählten wir daher zum Abschluss noch Ferni (3 Euro), ein üppiger Puddinggenuss, abgestimmt mit Pistazien, Mandeln, Bitterorangen und Kardamom. Danach ist man gestärkt genug, den Verdauungsspaziergang bis nach Kabul auszudehnen.

Volker Isfort

Nigin, Dultstraße 1, Tel.: 36 03 54 43, Öffnungszeiten täglich von 11 bis 15 und von 18 bis 24 Uhr.

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