Mordversuch mit Kartoffelschäler

Die 32-jährige Thi D. steht wegen versuchten Mordes vor dem Münchner Schwurgericht. Im Streit soll sie ihren Ex-Freund mit einem Kartoffelschäler in den Rücken und Bauch gestochen haben.
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Vor Gericht: Thi D.
Torsten Huber Vor Gericht: Thi D.

MÜNCHEN - Die 32-jährige Thi D. steht wegen versuchten Mordes vor dem Münchner Schwurgericht. Im Streit soll sie ihren Ex-Freund mit einem Kartoffelschäler in den Rücken und Bauch gestochen haben.

Sie hatte genug von seinen ewigen Gewaltausbrüchen: „Er beschimpfte mich als Schlampe und blöde Kuh. Dabei schlug er mir ins Gesicht“, erinnert sich die zierliche Thi D. (32) und erzählte weiter: „Ich hatte Angst und war wütend. Ich wollte nur, dass er endlich aufhört. Da habe ich den Kartoffelschäler, der auf dem Tisch lag, genommen und zugestochen. Ich wollte ihn nicht umbringen.“ Die arbeitslose Angeklagte muss sich jetzt wegen versuchten Mordes an ihrem Ex-Freund Michael P. (54) vor dem Münchner Schwurgericht verantworten.

"Ich hatte die falschen Freunde"

Thi D. war mit 10 Jahren aus Vietnam nach München gekommen: „Mein Vater war schon hier. Ich bin mit meiner Mutter und meinen beiden Brüdern nachgekommen.“ Nach der 4. Klasse Grundschule ging sie aufs Gymnasium. Ihre Schulkarriere endete mit dem Fachabitur. Zunächst hatte sie gejobbt und kein Studium begonnen. „Das war ein Fehler. Ich hatte die falschen Freunde, die haben mich zum Trinken gebracht “, erzählt Thi D. Alkohol und Drogen bestimmten immer mehr ihren Alltag. 2003 kam sie erstmals nach Haar. Die Ärzte stellten eine „hebephrene Schizophrenie“ fest. Sie leidet unter Störungen in den Bereichen: Affekt, Denken und Antrieb. Auslöser ist vermutlich der Drogenmissbrauch. Seitdem wohnt sie in Haidhausen in einer betreuten Appartementanlage.

In Rücken und Bauch gestochen

Am 14. August 2009 geschah die Tat. Michael P. klopfte am Morgen bei ihr an, wollte eine letzte Aussprache. Sie gingen zum „Rubenbauer“ im Untergeschoss des Ostbahnhofes, tranken zusammen sechs Bier. Gegen 11 Uhr waren sie wieder in ihrem Appartement. „Er machte mir wieder Vorhalte, dass ich angeblich andere Männer hätte“. sagt Thi D., die ihm im Streit mit dem Kartoffelschäler in den Rücken und Bauch stach. Michael P. konnte ihr den Kartoffelschäler aus der Hand reißen. „Ich habe dann den Notarzt gerufen“, so die Angeklagte. Der Prozess dauert an.

th

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