Mordprozess Poschinger: Start am 2. November

14 Verhandlungstage bis 3. Dezember vorgesehen: Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord, falsche Verdächtigung und Urkundenfälschung vor. Rainer H. streitet die Tat weiter ab.
von  Abendzeitung
Dirk Poschinger von Camphausen wurde brutal ermordet
Dirk Poschinger von Camphausen wurde brutal ermordet © Polizei

MÜNCHEN - 14 Verhandlungstage bis 3. Dezember vorgesehen: Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten Mord, falsche Verdächtigung und Urkundenfälschung vor. Rainer H. streitet die Tat weiter ab.

MÜNCHEN Zehn Monate nach der Tat ist es so weit: Am 2. November beginnt der mit Spannung erwartete Mordprozess Poschinger. Angeklagt ist Rainer H. (50). Der Hausmeister soll den zweifachen Vater Dirk von Poschinger-Camphausen am 14. Januar aus Habgier mit 13 Schüssen getötet haben, um an dessen Auto zu kommen. Rainer H. streitet die Tat aber weiter ab, erklärt sein Anwalt Christian Finke auf AZ-Anfrage.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Rainer H. die Tat lange vorbereitet, im Dezember 2008 Leichensäcke gekauft und sich bereits im Dezember 2009 mit dem Opfer getroffen habe. Per Internet – Poschinger hatte seinen Wagen dort für knappe 54000 Euro angeboten – nahm er den Kontakt mit dem Finanzmanager auf. Unter falschem Namen gab er vor, den Audi A8 des Münchners kaufen zu wollen.

Am 14. Januar fuhr der Angeklagte dann den Ermittlungen zufolge mit dem Opfer zu seinem Haus, um das Auto dort angeblich einem Käufer zu übergeben. Rainer H. lockte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft sein Opfer in die Garage, bedrohte es mit einer Pistole und fesselte den überraschten Manager mit Handschellen.

Dann schoss er zehn Mal auf sein Opfer, wechselte das Magazin und schoss weitere drei Mal. Nach Ansicht der Ermittler, um sicher zu gehen, dass Poschinger tatsächlich tot war. Die Leiche habe er in einem Lieferwagen in der Nähe versteckt, so die Ermittler. Für den Nachmittag desselben Tages soll er bereits einen Verkaufstermin für das Auto des Opfers ausgemacht haben. Am Morgen sei er dann noch zu seiner Arbeitsstelle gefahren, um sich ein Alibi zu verschaffen.

Nach seiner Verhaftung gab Rainer H. an, dass ihm ein Mitarbeiter eines Weilheimer Autolackierers die Autoschlüssel Poschingers übergeben habe. Der Lackierer selber habe dann seinen Transporter ausgeliehen, in dem dann die Leiche Poschingers gefunden wurde. Erich F. wurde mitten in der Nacht in seinem Wohnhaus festgenommen und erst nach weiteren Ermittlungen am selben Tag wieder entlassen.

Das Schwurgericht plant 14Verhandlungstage. Ein Urteil könnte demnach am 3. Dezember gefällt werden.

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