Mordprozess gegen Faschingsprinzen
Das Opfer soll seiner neuen Beziehung im Weg gestanden sein. Laut Anklage hat der 36 Jahre alte ehemalige Faschingsprinz in Unterschleißheim seine Lebensgefährtin getötet - und die folgende Nacht mit seiner Geliebten verbracht, während die Leiche im Keller lag.
Ein früherer Faschingsprinz der Stadt Moosburg steht im Juni wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin vor dem Schwurgericht München I. Die Staatsanwaltschaft hat nach Mitteilung vom Freitag Anklage gegen den 36-Jährigen erhoben. Der Speditionskaufmann soll am 22. August 2007 die 26 Jahre alte Freundin in der gemeinsamen Wohnung in Oberschleißheim erwürgt haben, weil sie seiner Beziehung zu einer anderen Frau im Wege stand.
Mit der neuen Geliebten hat der Kaufmann laut Anklage nach dem Verbrechen die Nacht verbracht. Die Leiche soll währenddessen in eine Decke eingewickelt im Keller gelegen haben. Der Angeklagte brachte die Tote der Staatsanwaltschaft zufolge am nächsten Tag im Auto in den Wald bei Landshut.
Staatsanwaltschaft: Heimtücke
Die junge Frau wurde von ihrer Familie und von ihrem Arbeitgeber am Flughafen vermisst. Nachdem ihr Tod festgestellt wurde, geriet ihr Freund durch Kratzwunden an den Armen und Blutspuren in seinem Wagen unter Verdacht. Der 36-Jährige hat die Tat im Ermittlungsverfahren gestanden. Er will sie spontan während eines Streits über die neue Beziehung begangen haben, die er seiner Lebensgefährtin an diesem Abend gestanden habe.
Die Staatsanwaltschaft geht von einem heimtückisch aus niedrigen Beweggründen verübten Verbrechen aus. Sie hat für den Prozess 23 Zeugen und fünf Sachverständige benannt. Gegen den Angeklagten soll vom 2. Juni an fünf Tage lang verhandelt werden. (dpa)
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