Mordfall Schindlbeck: Mit der Hantel ermordet
Der ehemalige Wirt Heiko K. (40), der den Koch Markus Schindlbeck (†35) erstickt und zerstückelt haben soll, überarbeitet sein Geständnis: Er brauchte Geld für Neustart in Südamerika.
MÜNCHEN Dritter Prozesstag im Mordfall Markus Schindlbeck (†35): Der Angeklagte Heiko K., der am Dienstag 40 Jahre alt wurde, widerrief vor dem Münchner Schwurgericht sein Geständnis.
Verteidiger Klaus Gussmann verlas eine Erklärung: „Nicht mit einem Glas, sondern mit einer Hantelstange ohne Gewicht habe ich Markus auf den Kopf geschlagen.“
Rückblick: Am 23. Januar 2009 suchte der Wirt Heiko K. seinen Ex-Kollegen Markus Schindlbeck in dessen Sendlinger Wohnung auf. Es kam zum Streit. Heiko K. erstickte sein Opfer angeblich im Kampf. Danach zerstückelte er die Leiche und verstreute sie bis nach Tschechien. Kopf und Beine wurden nie gefunden.
Heiko K. behauptet erst, dass er damals pleite gewesen sei und Schindlbeck um Geld bitten wollte. Der habe als Gegenleistung Sex verlangt. Heiko K. habe ihm ein Glas auf den Kopf geschlagen, sich auf ihn gesetzt und den Mund zugehalten: „Er sollte still sein. Plötzlich war er tot.“
Von dieser Version ist Heiko K. abgerückt. Vielmehr habe er die Absicht gehabt, seine Zelte in Deutschland abzubrechen. In Südamerika wollte er als Wirt einen Neustart machen. Schindlbeck sollte ihm das nötige Startkapital geben. Aber der Ex-Kollege weigerte sich. Da griff Heiko K. zur Hantelstange, die im Schlafzimmerregal des Opfers lag.
Dies ist wohl der Grund dafür, dass Heiko S. dem Toten den Kopf abtrennte. So konnte er die Gewaltspuren durch die Hantel vertuschen und behaupten, dass Schindlbeck unglücklich im Streit gestorben sei. Der Prozess dauert an. Torsten Huber
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