Mordfall Poschinger: Und die Witwe schaut hin
Dritter Prozesstag im Mordfall Dirk von Poschinger-Camphausen (†35): Einer seiner besten Freunde, der 31-jährige Stefan C., steht vor dem Münchner Schwurgericht im Zeugenstand und erzählt von einem Pistolenüberfall.
MÜNCHEN Im Sommer 1995 lernen sie sich auf der European Business Scholl kennen: „Dirk war warmherzig und humorvoll. Der Beruf hat ihm viel abverlangt. Aber er war immer für jemand da.“
Dann erzählt er über einen Vorfall in Venezuela. Er und von Poschinger-Camphausen kommen beinahe ums Leben: „Wir haben 2000 unseren Abschluss gemacht, wollten noch ein Abenteuer erleben.“ Sie landen in Caracas. Im Taxi zieht der Fahrer plötzlich eine Pistole: „Geld her!“ 30 Minuten Todesangst. Er zwingt sie mit ihrer EC-Karte noch mehr Geld abzuheben. „Dirk war ganz ruhig und gefasst“, so Stefan C.
Witwe Daniela Poschinger-Camphausen (36), die den Zeugen in einer Pause herzlichst begrüßt, mustert hin und wieder den Angeklagten. Der mutmaßliche Mörder ihres Mann, der 40-jährige Rainer H., scheut den Blickkontakt. Er senkt den Kopf, schaut auf die Akten, macht sich Notizen.
Rainer H., der den Manager am 14. Januar 2010 erschossen haben soll, bestreitet die Tat weiterhin. th
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