Mordfall Poschinger: Polizei sucht Zeugen

Die Polizei bittet um Mithilfe. Im Mordfall Dirk Poschinger sucht sie Zeugen, die Aussagen zum tatverdächtigen Hausmeister Rainer Hoffmann machen können. Die AZ kommt der Bitte nach.
von  Abendzeitung
Hauptverdächtiger Rainer H.
Hauptverdächtiger Rainer H. © Polizei

MÜNCHEN - Die Polizei bittet um Mithilfe. Im Mordfall Dirk Poschinger sucht sie Zeugen, die Aussagen zum tatverdächtigen Hausmeister Rainer Hoffmann machen können. Die AZ kommt der Bitte nach.

Das Einzige, was noch fehlt, ist sein Geständnis. Rainer Hoffmann, der Hausmeister aus Laim, hat den Manager Dirk Poschinger-Camphausen († 36) ermordet. Dafür sprechen alle Indizien, davon geht die Mordkommission auch aus. Doch der 40-Jährige schweigt. Und so fehlen weiterhin einige Puzzlestücke. Ohne sie ist das Bild, das den Elektriker als habgierigen Mörder zeigt, nicht komplett.

Seit dem 16. Januar sitzt Hoffmann in Untersuchungshaft. Am selben Tag hatten Ermittler die Leiche von Dirk Poschinger-Camphausen in seinem Lieferwagen in Laim entdeckt. Der Manager wollte seinen Audi A8 Quattro über das Internet verkaufen.

Offenbar lockte Hoffmann den vermögenden Manager am 14. Januar während einer Probefahrt in eine Falle, um an dessen Luxuskarosse zu kommen. Der Hausmeister hatte per Handy und SMS Kontakt zu Poschinger-Camphausen, auch die Wagenpapiere und den Auto-Schlüssel führte er mit sich. Und im Internet suchte er sogar schon einen Abnehmer für den A8. Nun gab die Mordkommission bekannt, dass auch die Kleinkaliber-Waffe, mit der Poschinger-Camphausen ermordet wurde, in der Garage des 40-Jährigen versteckt war. Es ist eine Sportpistole der Marke Ruger, Kaliber 22. Zehn Schuss fasst ein Magazin. Mit 13 wurde der 36-jährige Manager durchsiebt. Der Schütze muss also das Magazin gewechselt haben, bevor er die letzten drei Kugeln abfeuerte.

Eine blutige Hinrichtung. Doch wo geschah sie? Vieles spricht für Hoffmanns Garage, die er auch als Büro nutzte. Als Hausverwalter betreute er eine Wohnanlage am Freiburger Platz.

Die Beweislage ist erdrückend, alles deutet auf Hoffmann als Mörder hin. Dennoch sucht die Polizei nach Zeugen.

Wer hat Rainer Hoffmann am 14. Januar, dem Todestag von Poschinger-Camphausen gesehen? Die Tagesabläufe des Mordverdächtigen zwischen dem 14. Januar bis zu seiner Verhaftung am 16. Januar gegen Mittag seien, laut Polizei, noch nicht zweifelsfrei geklärt. Auch wolle man „nicht gänzlich ausschließen“, dass es doch Mittäter gab.

Allzu viel Mühe seine Absichten zu verbergen, hatte sich Hoffmann nicht gegeben. Einem Bekannten erzählte er vor zwei Jahren von seinem Plan, mit Hilfe seiner Pistole ein Auto zu rauben. Zur gleichen Zeit verließ er damals seine Frau – er wollte mit seiner Affäre, einer jungen Türkin, zusammenleben. Ab da ging es mit Hoffmann beruflich und persönlich bergab.

Seine Freundin verließ ihn, weil er seiner beiden Kinder wegen Kontakt zur Ehefrau pflegte. Seine eigene Elektriker-Firma ging pleite. Markus Kraus von der Mordkommission beschreibt Hoffmanns Stimmung als „ruhig und gefasst“. Reden will er nicht.

Hinweise an die Polizei unter Tel. 2910-0 R.Keck

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