Mordfall Brunner: Erneute Strafe für einen der damals Verurteilten

2009 wurde Dominik Brunner ermordet, nachdem er sich schützend vor Teenager gestellt hatte. Ein 2010 verurteilter Mann musste nun erneut vor Gericht.
AZ/ dpa |
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An der S-Bahnstation wurde nach dem Mord an Dominik Brunner ein Denkmal errichtet, auch als Zeichen für Zivilcourage.
An der S-Bahnstation wurde nach dem Mord an Dominik Brunner ein Denkmal errichtet, auch als Zeichen für Zivilcourage. © Peter Kneffel/dpa
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München

Rund 6 Jahre nach dem Verbüßen einer Freiheitsstrafe wegen Mordes an dem Geschäftsmann Dominik Brunner ist ein 34-Jähriger zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht München sprach ihn wegen Verstößen gegen Weisungen der Führungsaufsicht schuldig, die für die Zeit nach seiner Freilassung angeordnet worden waren. Der Mann hatte zuvor gestanden, dass er Drogen konsumiert und Termine verpasst hatte, unter anderem mit seinem Bewährungshelfer. 

Das Gericht betonte unter anderem die positive Entwicklung des 34-Jährigen und sein umfassendes Geständnis. Von einer Freiheitsstrafe, wie sie die Staatsanwaltschaft gefordert hatte, sah die Richterin deshalb ab. Stattdessen verhängte sie eine Geldstrafe von insgesamt 10.500 Euro.

Lebenskrise wegen Job und Beziehung

Der Mann habe plausibel die Umstände seines Fehlverhaltens dargelegt, sagte die Richterin. Er habe damals seinen Job verloren, eine Beziehung sei in die Brüche gegangen und er sei deshalb in einer Lebenskrise gewesen. Zuvor war der Mann bereits zwei Mal wegen Verstößen gegen Weisungen verurteilt worden, einmal zu einer Geldstrafe, einmal zu einer dreimonatigen Haftstrafe. Im August 2024 lief die Führungsaufsicht aus. Inzwischen habe er wieder in seinen alten, positiven Verlauf zurückgefunden, sagte die Richterin. Zudem habe er keine Delikte im Bereich der Gewaltstraftaten begangen. 

Fall mit bundesweitem Aufsehen

Der Fall sorgte 2009 bundesweit für Aufsehen. Am S-Bahnhof im Münchner Stadtteil Solln hatte sich Dominik Brunner damals schützend vor Jugendliche gestellt, die von jungen Männern bedroht wurden. Der Geschäftsmann aus Ergoldsbach in Niederbayern wurde schwer verletzt und starb später in einer Klinik an einem Herzstillstand. Brunner gilt seither als Vorbild an Zivilcourage, er bekam posthum zahlreiche Ehrungen.

2010 verurteilte das Landgericht München I zwei junge Männer zu mehrjährigen Jugendstrafen. Der heute 34 Jahre alte Mann wurde als Haupttäter zu neun Jahren und zehn Monaten Jugendstrafe wegen Mordes und Beihilfe zur versuchten räuberischen Erpressung verurteilt, die er bis 2019 verbüßte.

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