Mord wegen eines Handyvideos: Angeklagter gesteht Messerstiche
München - Im Prozess um einen tödlichen Streit wegen eines Handyvideos in der Münchner Innenstadt hat der Angeklagte gestanden, mit einem Messer auf sein Opfer eingestochen zu haben.
Nach Messerstichen: Opfer stirbt im Krankenhaus
Der Kontrahent habe ihn allerdings zuvor mit Faustschlägen angegriffen, sagte der 23-Jährige am Freitag beim Verfahrensauftakt vor dem Landgericht München I. Das Opfer starb zwei Wochen später in einem Krankenhaus.
Der Afghane ist wegen Mordes und gefährlicher Köperverletzung angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft ging dem Angriff im April 2019 ein Streit zweier Gruppen in der Nähe des Stachus voraus, weil einer der Kontrahenten der Meinung war, das spätere Opfer habe ihn gegen seinen Willen mit einem Smartphone gefilmt. Bei einem zweiten Aufeinandertreffen sei der Angeklagte hinzugekommen.
Bier und Ecstasy vor der Tat?
Der 23-Jährige gab an, er habe kurz zuvor in einem Telefonat mit seiner Familie erfahren, dass sein Vater und sein Bruder in Afghanistan ums Leben gekommen seien. Danach habe er mehrere Bier und Ecstasy-Tabletten gekauft und konsumiert. Im Laufe der Auseinandersetzung habe das spätere Opfer ihm Faustschläge verpasst. Er sei von vier Männern umzingelt und mit Schlägen und Tritten traktiert worden. Daraufhin habe er ein Klappmesser gezogen.
Wie schwer die Verletzungen seines Kontrahenten waren, habe er nicht gemerkt. Laut Anklage stach er zweimal in den Oberkörper des Mannes. Das Opfer schleppte sich nach dem Angriff zu einem nahen Elektromarkt und brach zusammen. Der Angeklagte floh nach Frankreich. Er wurde einen Tag vor dem Tod des Opfers in einem Vorort von Paris festgenommen.
Für das Verfahren sind sieben Verhandlungstage bis Ende Februar angesetzt.
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