Mord an Manager: Waffen in Hausmeister-Garage gefunden
MÜNCHEN - Bei Durchsuchungen der Garage des Hauptverdächtigen im Mordfall Poschinger hat die Polizei mehrere illegale Waffen und Munition gefunden. Ob sich darunter auch die Tatwaffe befindet ist noch unklar.
Der Tatverdacht gegen den Hausmeister Rainer H. (40) erhärtet sich immer mehr: Polizisten entdeckten in der Garage des zweifachen Familienvaters aus Laim mehrere Waffen sowie eine Vielzahl Munition, die er illegal besaß. Darunter auch eine Waffe vom Kaliber 22 – Dirk von Poschinger-Camphausen (†36) wurde mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen. Ob es sich bei der jetzt gefundenen Pistole um die Tatwaffe handelt, wird derzeit im LKA überprüft. Ob der Hausmeister selbst schoss oder ein Komplize, ist nach wie vor unklar.
Die Spurensicherung hat noch immer jede Menge zu tun: Die Garage, der Audi A 8 Quattro, den Dirk von Poschinger-Camphausen verkaufen wollte, sowie der rote VW-Bus des Hausmeisters, in dem am Freitagabend die Leiche des Managers gefunden wurde, werden nach wie vor akribisch untersucht. Auch gestern stand der kleine Hof, in dem sich die Garage des Hausmeisters befindet, voller Polizeiautos.
Bewahrte Rainer H. in der Garage nicht nur seine illegalen Waffen auf? War hier auch der Tatort? Wenn ja, warum hörte niemand die 13 Schüsse? Verwendete der Täter eine Waffe mit Schalldämpfer? Viele Fragen sind noch offen. Auch, ob die Schüsse aus einer oder doch aus zwei Waffen abgegeben wurden. Hätte der Mörder mit einer Pistole geschossen, hätte er zwischendurch das Magazin wechseln müssen – es sei denn, die Pistole war umgerüstet.
Als sicher gilt: Dirk von Poschinger-Camphausen wurde am vergangenen Donnerstag kaltblütig umgebracht, das ergab die Obduktion. Er starb am selben Tag, als er seine Wohnung in der Prinzregentenstraße in Bogenhausen verließ, um einen Kaufinteressenten für sein Auto zu treffen. Der Manager hatte den Wagen zuvor für rund 54 000 Euro im Internet angeboten.
Die Mordkommission kann Hausmeister Rainer H. nachweisen, dass er wiederholt versucht hat, selbst einen Kaufinteressenten für einen Audi A 8 zu finden. Bei seiner Festnahme am Samstag hatte er die Schlüssel und die Papiere von Poschingers Audi bei sich. Bis jetzt schweigt der 40-jährige Hauptverdächtige eisern. Er wird von Rechtsanwalt Christian Finke vertreten, der auch einen der Schweizer Jugendlichen verteidigt, die am 30. Juni 2009 am Sendlinger Tor-Platz fünf Menschen brutal zusammenschlugen.
Nina Job