Mord an Autohändler: Sohn entdeckte die Leiche

Erster Tag im Prozess gegen Walter M. (48): Der Schreiner soll im April 2004 einen Moosacher Autohändler niedergestochen und beraubt haben. Er schweigt zu den Vorwürfen. Was der Sohn des Opfers sagt.
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Autohändler Manfred R. wurde am 8. April 2004 in seinem Geschäft erstochen.
Polizei Autohändler Manfred R. wurde am 8. April 2004 in seinem Geschäft erstochen.

MÜNCHEN - Erster Tag im Prozess gegen Walter M. (48): Der Schreiner soll im April 2004 einen Moosacher Autohändler niedergestochen und beraubt haben. Er schweigt zu den Vorwürfen. Was der Sohn des Opfers sagt.

Walter M. (48) schweigt zum Prozessauftakt. Der Schreiner ist angeklagt, den Autohändler Manfred R. (62†) im Jahre 2004 erstochen und beraubt zu haben. In einer spektakulären Aktion war er im vergangenen Jahr auf Mallorca verhaftet und wenig später nach München ausgeliefert worden.

Statt des Angeklagten redeten die Angehörigen des Opfers. Sohn Manfred (28) hatte die Leiche seines Vaters entdeckt. „Ich hab ,Papa, Papa’ gerufen und ihn im Gesicht getätschelt.“ Doch ihm sei sofort klar gewesen, dass sein Vater bereits tot war. „Sein Essen hatte er noch im Mund, die Augen waren weit aufgerissen“, schildert Manfred R. den schrecklichen Anblick. Stichwunden an den Händen hätten davon gezeugt, dass sich sein Vater noch gewehrt habe.

Sein Vater sei auch sein bester Freund gewesen. „Wir hatten dieselben Interessen, haben Tennis und Tischtennis miteinander gespielt“, erklärt der Junior. An dem Abend wollte der gelernte Kfz-Mechaniker seinem Vater nach Feierabend noch bei der Reparatur eines Wagens helfen. Nach dem Tod seines Vaters hatte Manfred R. selber versucht, den Mord aufzuklären. Doch seine Nachfragen bei einer Tankstellen-Verkäuferin, die etwas über einen problematischen Autokauf wissen sollte, verliefen im Sande.

"Gewalt ist Blödsinn"

Walter M. kommt am ersten Verhandlungstag nur indirekt zu Wort. Ein Gutachter berichtete, dass ihm der Angeklagte erklärt habe, dass „Gewalt Blödsinn ist“. Walter M. habe ihm gesagt: „Es liegt außerhalb meiner Vorstellungskraft so etwas zu tun.“

Dass Gewalt nicht ganz außerhalb seines Horizonts liegt, zeigt eine Verurteilung aus dem Jahre 1987. Der Schreiner war wegen acht Banküberfällen zu 12 Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Er hatte Bankkunden als Geisel genommen, um die Herausgabe des Geldes zu erpressen. Nach seiner Entlassung hatte sich Walter M. auf Mallorca niedergelassen. Laut Anklage war er im April 2004 wegen der Hochzeit seiner Schwester in München und hat die Gelegenheit genutzt, den Autohändler zu überfallen.

John Schneider

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