Monstranz geklaut und im Dom verkauft

  19-Jähriger finanzierte so seine Drogensucht. Urteil: Bewährung bei erfolgreicher Therapie  
von  jot
Nahm das Urteil an: Monstranzdieb Hans R. vor Gericht.
Nahm das Urteil an: Monstranzdieb Hans R. vor Gericht. © jot

 

19-Jähriger finanzierte so seine Drogensucht. Urteil: Bewährung bei erfolgreicher Therapie

München - Sogar die Leonhardifahrt der Grafinger war in Gefahr. Der Grund: Ein Dieb hatte am 6. Juli vergangenen Jahres in der altehrwürdigen St. Leonhard-Kirche eine Heiligenfigur beschädigt, gezündelt und die wertvolle Monstranz mit einer Reliquie des Heiligen gestohlen. Jetzt musste sich der 19-Jährige Hans R. (Name geändert) wegen Brandstiftung und Diebstahls vor dem Amtsgericht verantworten.

Der junge Mann wurde ein paar Tage später beim Ladendiebstahl im Tal erwischt. Im Präsidium stellte sich heraus, dass der Dieb vorbestraft, drogenabhängig und ohne festen Wohnsitz war. Bei einem Vergleich mit den Spuren von der Kirchenschändung in Grafing wurde klar: Der damals 18-Jährige war am Tatort gewesen. Er wurde in Haft genommen.

Wo die Monstranz geblieben ist? Vor Gericht erklärte Hans R., dass er sie im Dom für 50 Euro an Unbekannte verkauft habe. Genug Geld für ein paar Gramm Cannabis. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Jugendstrafe mit Vorbewährung. Das heißt, die Bewährung ist möglich, wird aber erst nach der Entzug-Therapie entschieden.

 

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