Modernisierungsumlage: Eine politische Frage

Der AZ-Lokalchef Felix Müller über die Modernisierungsumlage.
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München - Aus Münchner Sicht fragt man sich, ob man den Kopf schütteln soll. Oder ihn doch gleich lieber auf die Tischplatte hauen. Der Mieterschutz des Bundes bleibt viel, viel zu verzagt. Denn selbst wenn Modernisierungen wie die in Schwabing heute nach der neueren Gesetzeslage durchgeführt werden, dürfen drei Euro pro Quadratmeter auf die Miete draufgelegt werden.

Modernisierungsumlage: Ein Instrument um Mieter loszuwerden

Für eine klassische 70-Quadratmeter-Wohnung also mehr als 200 Euro extra drauf. Das ist in vielen Fällen keine Umlage. Sondern ein einfaches Instrument, Mieter loszuwerden, um dann (noch) teurer vermieten zu können. Selbst wenn der Mieter sich durchbeißt, muss er die drastisch erhöhte Miete sogar noch weiterzahlen, wenn er dem Vermieter schon die ganze Modernisierung finanziert und den Wert dauerhaft gesteigert hat.

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Die Kernfrage, ob das fair sein kann - und ob wirklich alles getan wird, um zu verhindern, dass die teuren Großstädte zu tristen Reichen-Ghettos verkommen - werden nicht Gerichte entscheiden können. Es ist eine politische Frage, die auch in die politische Arena gehört. Wie bitter, dass sie im beginnenden Bundestagswahlkampf wieder mal kaum eine Rolle zu spielen scheint. Man möchte den Kopf auf die Tischplatte hauen.

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  • Elbestern51 am 19.03.2021 13:20 Uhr / Bewertung:

    Ich finde diesen Artikel wirklich (treffend) geschrieben; in unserem Mehrparteienhaus sind schon seit Mitte des Jahres 2019 Aufstockungsarbeiten in Gange, die immer noch nicht fertig sind und die einem das Leben zur Hölle machen; die Firma Wiegerling ist PLEITE und deshalb geht einfach nichts voran. Stützgerüste im Treppenhaus, Dunkelheit vor den Fenstern, das Holz schimmelt vor sich hin, in unserer Wohnung im 2. Stock hat es hineingeregnet, der Platz hier würde gar nicht ausreichen, die ganzen Mängel aufzuschreiben. Und keiner tut was, das ist das Erschreckende! Wenn jeder in seinem Job so arbeiten würde, dann wäre er schon längst entlassen worden. Aber bei den Baufirmen, da darf man alles. Gottseidank sind meine Familie und ich spätestens im August 2021 aus dieser Stadt verschwunden; wenn die ganze Vielfalt verloren geht und sich nur noch Reiche die Stadt leisten können, dann möchte ich auch hier nicht mehr wohnen. PUNKT.

  • planet78 am 19.03.2021 12:18 Uhr / Bewertung:

    Es sind doch genau die Gesetze, die die Besitzer zu solchen Aktionen veranlassen!! Aber das verstehen die meisten nicht. Und wie weit man mit härteren Bandagen kommt, sieht man gerade in Berlin: Seit Inkrafttreten des Mietendeckel ist das Angebot an Mietwohnungen dort um 57% zurückgegangen.
    In München ist es übrigens im internationalen Vergleich noch günstig und entspannt - der Hammer wird erst die nächsten Jahre noch kommen.

  • Kampf den Grünen am 19.03.2021 07:32 Uhr / Bewertung:

    Also für München hatten die Grünen den größten Mund als es um den Mieterschutz ging. Ich habe zwar immer noch nicht verstanden, wie man einen freien Mietmarkt staatlich kontrollieren kann und warte bis heute auf die Erklärung der Grünen. Da war mal wieder der Wunsch der Vater des Gedanken, leider. (Wo haben die Grünen eigentlich schon mal aus Ideologie neues geschaffen). Es braucht dringend einen 'Mieterschutz' wie auch immer der aussehen mag. Es ist richtig, dass sich ansonsten nur noch gut betuchte wie ich die Stadt leisten können und ich habe auch die 400 € für einen Stellplatz, sogar für 2 Autos. Möchte aber ungern auf meine lieben armen Nachbarn verzichten.

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