Mobiliar für wenige hundert Euro versteigert
Kaum Interesse an Rudolph Moshammers Mobiliar: Das Inventar der Münchner Traditionsgaststätte Hundskugel des 2005 verstorbenen Modezars ist zum Spottpreis von 550 Euro unter den Hammer gekommen.
München -Die Versteigerung der Privatbar des 2005 verstorbenen Modezars Rudolph Moshammer ist auf geringes Interesse gestoßen. Für das Inventar der Münchner Traditionsgaststätte „Hundskugel“ und die dazugehörigen Privaträume des Designers wurden insgesamt nur 550 Euro geboten.
„Es waren viele Interessenten bei der Besichtigung der Räumlichkeiten, daher hatten wir uns mehr erhofft“, sagte Ina Schöpflin vom Auktionshaus Hampel am Samstag. Diplomkaufmann Robert Stich allerdings freut sich über den Spottpreis, denn er hat die Fenster, die Deckenvertäfelung, den Dielenschrank und die Kaminstube für je 100 Euro ergattert. „Das war abartig niedrig, normalerweise wäre als Schätzpreis das Doppelte angebracht“, sagte der 66-Jährige. Er habe mit mehr Andrang von Fans gerechnet.
Auch seine Lebensgefährtin Karin Wurster gab sich überrascht: „Moshammer war ein Paradiesvogel. Es ist schade, dass sein Nachlass so wenig Aufmerksamkeit erhält.“ Für die eigenwillig eingerichtete „Stube mit Kamin“ hatte das Auktionshaus Hampel eigentlich einen Schätzpreis von 2.000 Euro angegeben.
Die Stube im Rokoko-Stil war bei 1.500 Euro angesetzt worden, ging dann aber für nur 150 Euro an einen anonymen Telefonbieter. Dagegen fanden die Wirtsstube und die Moshammer-Theke gar keinen Abnehmer. „Die Sachen müssen ausgebaut, die Vertäfelung an der Wand abgeschlagen werden. Das ist mit viel Aufwand verbunden“, gab Schöpflin als möglichen Grund für das geringe Interesse an der Versteigerung an. Das Auktionshaus hofft auf den Nachverkauf: „Vielleicht findet sich kommende Woche noch ein Käufer“, sagte Schöpflin.
Das käme auch der Stiftung „Sternenstaub“ zugute, an die der Erlös aus dem Verkauf geht. Die Stiftung kümmert sich um alte, vereinsamte Menschen und ist die Besitzerin der „Hundskugel“. Schöpflin kündigte an, dass aus Moshammers letztem Refugium künftig eine Begegnungsstätte für Alt und Jung werden soll.
Der exzentrische Modeschöpfer, der sich zeitlebens für soziale Projekte eingesetzt hat, wurde vor gut sieben Jahren ermordet.
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