Mobbing: So wehren Sie sich

Der Diplom-Psychologe Ludwig Gunkel zeigt Betroffenen Wege aus der Krise auf
John Schneider |
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Hilft Mobbing-Opfern: Der Diplom-Psychologe Ludwig Gunkel.
John Schneider Hilft Mobbing-Opfern: Der Diplom-Psychologe Ludwig Gunkel.

Der Diplom-Psychologe Ludwig Gunkel zeigt Betroffenen Wege
aus der Krise auf

Rund 5,5 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind von Mobbing betroffen, sagt Ludwig Gunkel. Das sind eine Million Menschen. Der Diplom-Psychologe ist Mobbing-Berater in München und berät Betroffene, wie sie ihre Krise in den Griff bekommen. Hier beantwortet er die wichtigsten Fragen rund ums Mobben.

Was ist Mobbing?

Eine unfaire Handlung gegen eine Person über einen längeren Zeitraum. Mobbing ist ein schleichender Prozess, der Anfang von Mobbing sei deshalb schwer festzustellen.

Wer mobbt wen?

Gunkel unterscheidet drei Kategorien: Mobbing unter Kollegen, Mobbing von Untergebenen, Mobbing gegen Vorgesetzte. Das Ziel ist dasselbe: Den unbeliebten Mitarbeiter loswerden.

Wie erkennt man Mobbing?

Gerüchte, Bloßstellungen, persönliche Angriffe, sinnlose Aufgaben, falsche Infos, kleinliche Kritik, geschnitten werden – das alles sind Mobbing-Symptome.

Mobben Frauen häufiger?

Dass Frauen öfter mobben (und gemobbt werden), liegt laut Gunkel darin begründet, dass sie in den sozialen Berufen in der Mehrheit sind. Die sind auf Grund der intensiveren sozialen Kontakte als in anderen Branchen ein fruchtbarer Boden.

Wem schadet Mobbing?

Natürlich den Opfern, aber auch den betroffenen Firmen. Denn Mobbing verursacht neben den Krankheitskosten (durchschnittlich 60000 Euro pro Fall) auch Produktschaden. Anders gesagt: In einem gesunden Betriebsklima gilt die Aufmerksamkeit der Betriebsangehörigen dem Produkt, in einem Klima des Mobbings gilt die Priorität der Beschäftigten der Abwehr des nächsten persönlichen Angriffes.
Zudem leidet der Ruf. Gunkel weiß von Betrieben, die sich wunderten, warum ihnen der Nachwuchs ausging. Die Erklärung: Es hatte sich auch außerhalb der Firma herumgesprochen, dass einer der Chefs seine Mitarbeiter terrorisierte.

Was tun?

Dem Mobbing liegt immer ein Konflikt zu Grunde. Der muss geklärt werden. Gunkel rät, sich zu wehren. Und zwar möglichst früh, bevor die Sache eskaliert. Erst sollte man das Vier-Augen-Gespräch suchen. Wenn dieses verweigert wird oder nichts hilft, ist der nächste Schritt der Gang zu einer übergeordneten Instanz.

Wer hilft?

Es gibt viele Mobbing-Beratungsstellen – unter anderem die Mobbing-Beratung von Ludwig Gunkel. Infos unter Tel. 60600070. Das neue „Paten-Programm” verspricht wirksame Hilfe. Paten stehen als Gesprächspartner zur Verfügung, helfen Opfern sich zu stabilisieren und sorgen für Kontakt mit rechtlichen oder medizinischen Hilfsangeboten. jot

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