Mitten in München: Was nun mit dem BR-Stammgelände passieren soll

München - Das 65 Meter hohe BR-Hochhaus am Hauptbahnhof ist eine Landmarke, aber auch in die Jahre gekommen. 1976 wurde das Gebäude errichtet, nun muss es saniert werden, wie der Bayerische Rundfunk mitteilt. Eine umfangreiche Umstrukturierung des BR-Stammgeländes zwischen Arnulf-, Hopfen- und Marsstraße ist geplant.
Bezahlen will der BR das allerdings nicht mit Programmgeldern und Beiträgen, man plant daher, rund die Hälfte des Stammgeländes am Hauptbahnhof zu verkaufen, "um die dringend notwendigen Sanierungen im Südteil finanzieren zu können", so ein Sprecher auf AZ-Anfrage. Zunächst hatte die SZ über die Pläne berichtet. Konkret geht es um eine circa 10.000 Quadratmeter große Fläche im Norden des Areals, entlang der Marsstraße und am nördlichen Teil der Hopfenstraße. Mit dem Erlös soll nicht nur die Sanierung des Hochhauses bezahlt werden, sondern auch die Umstrukturierung.

Umstrukturierung beim Bayerischen Rundfunk in München: Hunderte Mitarbeiter sollen umziehen
Aktuell sind dort nach BR-Angaben noch mehr als 2000 Mitarbeiter tätig, der Großteil soll nach Freimann umziehen. Das sei schon seit Jahren so beschlossen, so ein BR-Sprecher. 400 Arbeitsplätze sollen in der unteren Hälfte des Hochhauses nach der Sanierung weiterhin in der Innenstadt bleiben. Die Büroflächen, die der BR selbst nicht braucht, sollen vermietet werden.
Im Sockel des Hochhauses sind nach Angaben des BR-Sprechers kleine Video- und Audiostudios geplant, in denen unter anderem Medienkompetenzprojekte mit Schülern aus ganz Bayern Raum finden. Auch das Team des BR-Studios Oberbayern soll sie nutzen. Zudem will der BR im Sockel "moderne und nachhaltig nutzbare Veranstaltungsflächen mit Schwerpunkt Musik" unterbringen. Gedacht sind sie vor allem für das Rundfunkorchester und den BR-Chor. Aber auch eine Vermietung ist laut BR-Sprecher denkbar.
Momentan wird geprüft, ob der BR-Studiobau in München als Denkmal eingestuft wird
In den beiden an das Hochhaus angrenzenden Gebäuden an der Hopfenstraße soll ein "Ausbildungscampus für Medienberufe" entstehen. Die Häuser sollen ebenfalls saniert und an andere Medienpartner vermietet werden. Wie ein BR-Sprecher mitteilt, laufen dazu bereits Gespräche unter anderem mit der Akademie der Bayerischen Presse. Denkbar sei auch, dass das ZDF seinen Münchner Standort von Unterföhring in die Innenstadt verlege. Dem BR-Sprecher zufolge wird das geprüft.
Unklar ist aktuell noch, was mit dem markanten Studiobau an der Marsstraße passiert. Er liegt in dem Bereich, der verkauft werden soll. Im Moment läuft eine Prüfung, ob er als Denkmal eingestuft wird. Sie soll nach BR-Angaben bis zum Sommer abgeschlossen sein.