Mit der S-Bahn in 20 Minuten zum Flughafen

Nach dem Aus für den Transrapid schlägt der Fahrgastverband Pro Bahn eine Alternative für den Weg zum Airport vor: Noch in diesem Jahr solle eine neue Linie auf den Gleisen der S1 eingesetzt werden - als eine erste Sofortmaßnahme.
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In einer S-Bahn wurde am Montag ein gesunder Bub geboren.
Petra Schramek In einer S-Bahn wurde am Montag ein gesunder Bub geboren.

MÜNCHEN - Nach dem Aus für den Transrapid schlägt der Fahrgastverband Pro Bahn eine Alternative für den Weg zum Airport vor: Noch in diesem Jahr solle eine neue Linie auf den Gleisen der S1 eingesetzt werden - als eine erste Sofortmaßnahme.

Offenbar hat der Fahrgastverband Pro Bahn so seine Zweifel an der Fantasie der verantwortlichen Politiker: Was die Zukunft der Anbindung des Flughafens an die Münchner Innenstadt angeht, vertrauen die Bahn-Fans vom Regionalverband Oberbayern lieber auf ihre eigenen Ideen.

Sie haben jetzt ein Konzept vorgelegt, dessen Ausgangspunkt ein ganz pragmatischer ist: „Die Verbesserungen sollen möglichst vielen Fahrgästen nutzen“, so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweit tätigen Verbandes, über den Sinn und Zweck der Überlegungen.

Nach dem lange erwarteten Aus für den Transrapid und dem Fehlen jeglicher Alternative ist Pro Bahn aktiv geworden. „Mittelfristig führt kein Weg an einem Ausbau der Bahnstrecken vorbei“, erklärt Barth. „Aber kurzfristig kann auch ohne große Baumaßnahmen etwas für eine bessere Bahnverbindung zum Flughafen getan werden.“

Die "Verdruss-Strecke"

Hilfreich für die Idee der Pro Bahner: Im Sommer diesen Jahres noch wird nach massiven Ertüchtigungs- Maßnahmen zwischen Laim und Moosach ein „stabilerer Betrieb“ mit deutlich weniger Störungen auf der bisherigen „Verdruss-Strecke“ der S1 und der Regionalzüge in den Nordosten möglich.

Das erleichtert die von Pro Bahn favorisierte Sofortmaßnahme erheblich: Nämlich die Einführung einer neuen S-Bahnlinie zwischen Hauptbahnhof und Airport auf den bestehenden S1-Gleisen. Durch den Wegfall des langwierigen Teilens und Zusammenfügens in Neufahrn ergeben sich laut Andreas Barth „Zeitreserven, die für zusätzliche S-Bahnen genutzt werden können“. Dies könnte schon zum Fahrplanwechsel im Dezember umgesetzt werden.

Einsatz von Expresszügen

Darauf aufbauend dann das mittelfristige Ausbau-Modul: Eine Ausweichstrecke für den Abschnitt Feldmoching - Neufahrn parallel zur Flughafen-Autobahn A 92. So bald die zur Verfügung steht, können dort Expresszüge eingesetzt werden, die nach den Berechnungen von Pro Bahn nur etwa 20 Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen benötigen würden. Barth: „Werden diese Züge entsprechend motorisiert, sind auch geringere Fahrzeiten vorstellbar.“

Insgesamt will Pro Bahn den Flughafen-Verkehr aber nicht überbewertet wissen: „Verbindungen zwischen München und den Städten im S-Bahnbereich oder nach Nordostbayern sind ebenso wichtig“, sagt Barth. „Auch wenn sie weniger politische Aufmerksamkeit genießen.“

Rudolf Huber

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