Mit dem Stock gegen Passanten

Isamel F. geht ohne Anlass auf Menschen los. Ein Gericht soll nun entschieden, ob er für immer in der Psychatrie bleiben muss.
von  John Schneider

Ismael F. geht ohne Anlass auf Menschen los. Jetzt soll er in der Psychiatrie bleiben.

München Dass man ihn in der Psychiatrie untergebracht hat, dafür fehlt Ismael F. (39, Namen geändert) jedes Verständnis. „Sie haben einen Fehler gemacht“, erklärte er gestern dem Richter. Dabei gibt er durchaus zu, im September 2010 in drei Fällen ohne erkennbaren Grund auf Passanten eingedroschen zu haben. Die Staatsanwaltschaft möchte den gelernten Müller wegen schizophrener Psychose dauerhaft in der Psychiatrie unterbringen.

Sein erstes Opfer, der 34-jährige Fahrlehrer Paul T., kann sich noch erinnern, wie er am Westpark aus den Augenwinkeln bemerkt hatte, wie der Angeklagte mit einem Holzstock auf ihn losging: „Ist aber nichts passiert, er hat mich nur gestreift.“ Schlimmer erwischte es zehn Minuten später das zweite Opfer. Ihn erwischte der Angeklagte mit dem 50 Zentimeter langen Stock am Kopf. Der Mann trug eine Platzwunde davon.

Bei einem dritten Vorfall hatte Ismael F. einem telefonierenden Mann das Handy entrissen und war damit weggegangen. „Er hat über mich geredet“, begründete er seinen Angriff. Der Mann verfolgte ihn und verlangte sein Handy zurück. Doch Ismael F. schlug ihm stattdessen mit dem Handy ins Gesicht. Das Opfer erlitt einen Bluterguss unter dem linken Auge. Dann warf der Angreifer das Handy zu Boden.

Mit dem Gutachter wollte Ismael F. nicht reden. Vor Gericht berichtete er aber, dass man ihm als Kind einen Roboter aus dem Kopf operiert habe. „Dabei wurde mein Gehirn zerstört.“
„Dann ist es vielleicht doch nicht verkehrt, dass sie in die Psychiatrie gehen“, schlug der Richter vor. Erntete damit aber keinerlei Zustimmung beim Angeklagten. Der Prozess wird fortgesetzt.

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