Mit dem MVG-Rad ist es vorbei: Wie geht es jetzt weiter?

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An der ein oder anderen Stelle in München stehen die grau-blauen MVG-Leihräder noch. Doch fahren kann man sie seit diesem Mittwoch nicht mehr. Denn die MVG hat ihr Leihrad-System beendet.
Eigentlich hätte ab Oktober ein neuer Anbieter das System übernehmen sollen, der Lösungen anbietet, dass man das Münchner Leihrad auch in den Landkreisen, die zum MVV gehören, nutzen kann. Der MVV startete eine Ausschreibung, ein Sieger sei gefunden worden, hieß es. Allerdings klagte ein anderes Unternehmen. Wann und in welcher Form das MVG-Rad zurückkommt, ist nach wie vor unklar.
Jedes Jahr kostet das neue System 6,7 Millionen Euro
Der ehemalige SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl forderte in der Vollversammlung in einem Dringlichkeitsantrag, dass die Stadt die Ausschreibung beenden, also kein eigenes System mehr aufbauen soll. Denn das ist teuer: Ein Nachfolge-Modell würde bis zu 6,7 Millionen Euro im Jahr kosten. Das sind fast 35 Millionen in den nächsten fünf Jahren. Auch die CSU hatte deshalb im Sommer gefordert, das System einzustampfen.
Gradl will, dass die Stadt stattdessen mit privaten Anbietern verhandelt, dass sie mit in die MVG-App aufgenommen werden. "In anderen Städten bekommen die Kunden eine Belohnung, wenn sie die Leihräder oder Roller an einer Station wieder abgeben“, sagt Gradl. So ein System wünscht er sich für München auch. Sein Dringlichkeitsantrag wurde in der Sitzung am Mittwoch allerdings nicht behandelt.
Florian Schönemann von den Grünen will daran festhalten, dass die Stadt mit den Landkreisen ein eigenes System aufbaut. Denn schließlich soll es Verbesserungen geben, auch der Preis soll für die Kunden günstig sein. "Und wir wollen ja auch eine Alternative zum Auto schaffen“, meint er.