Mit dem Geld der Kunden in den Luxus-Urlaub
Eine 48-Jährige Ex-Bankangestellte hat rund 260000 Euro Kundengelder unterschlagen - um mit ihrem Ex-Mann ein sorgenfreies Leben zu führen. Nun wurde sie zu drei Jahren Haft verurteilt.
MÜNCHEN Mit verzweifelter Stimme sagte die grauhaarige Helga K. (48, Name geändert): „Ich lebe von Hartz IV.“ An ihrem finanziellen Desaster ist die ehemalige Bank-Angestellte aber selber schuld. Sie hatte über Jahre Kundengelder bei der Volks- und Raiffeisenbank unterschlagen, um mit ihrem Ex-Mann ein sorgenfreies Leben zu führen. Gesamtschaden: 259951 Euro. Dafür bekam sie jetzt vom Münchner Amtsgericht die Quittung: Für drei Jahre muss sie ins Gefängnis gehen.
Ihr Betrugs-System war so geschickt, dass Helga K. zwölf Jahre lang unbehelligt blieb. Erst 2004 flog sie durch interne Bank-Ermittlungen auf und wurde fristlos gekündigt.
Damit sie nicht auffiel, bediente sie sich bei mehreren Konten. Durch geschicktes Umbuchen von einem zum anderen Konto stockte sie die Fehlbeträge auf. Folge: Den Konto-Inhabern fiel der Schaden erst nicht auf. Teilweise waren Beträge bis zu 30000 Euro auch langfristig angelegt, sodass die Kunden über Jahre nicht ahnten, dass Helga K. ihr Geld längst verjubelt hatte.
Ein Teil des Schadens ist bereits verjährt und wurde nicht angeklagt, doch wo das viele Geld geblieben ist, wusste die Angeklagte nicht. „Mein Mann pumpte mich immer an“, sagte sie. Sie habe aus Liebe in die Kasse gegriffen. Ihre Leidenschaft waren Rallyefahrten, die sie bis ins ferne Moskau führten. th
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