Mit blindem Vertrauen senkrecht nach unten
Paralympics-Siegerin Verena Bentele geht vom Dach des Westin Grand Hotels 60 Meter in die Tiefe. „Es hat mir Spaß gemacht“, sagt die blinde Sportlerin nach dem luftigen Abenteuer
MÜNCHEN „Es ist schon schwer, sich jetzt nicht auf sein eigenes Können zu verlassen, wie es bei Wettkämpfen der Fall ist“, meint Verena Bentele noch kurz bevor das Abenteuer losgeht.
Die fünffache Paralympics-Gewinnerin steht in 60 Metern Höhe auf dem Dach des Westin Grand Hotels. Dann läuft sie mit dem Kopf voraus, an einem Seil gesichert, die Hauswand entlang Richtung Boden. Das Besondere daran: Die Sportlerin ist blind.
„Was mir natürlich fehlt, ist der Blick nach unten“, sagt sie danach. „Trotzdem kann ich die Höhe einschätzen und höre auch die Geräusche am Boden.“
Spaß habe es auf jeden Fall gemacht, und auch für ihren Sport sei es wichtig, immer wieder neue Bewegungsabläufe auszuprobieren. Zudem gibt die Sportlerin Motivations- und Vertrauensfindungsseminare, in die sie ihre neue Erfahrung natürlich mit einbauen kann.
Verena Bentele lernte den Erlebnisexperten Jochen Schweizer, der das so genannte „House Running“ erfunden hat, über einen gemeinsamen Freund kennen. Seitdem war sie auch schon beim Bungee-Jumpen.
„Ich habe noch viele andere Ideen für Verena, zum Beispiel Fallschirmspringen oder auch das Fliegen in einem Windkanal“, erklärt Schweizer.
Wer selbst einmal „House Running“ ausprobieren möchte, kann das zwischen Mai und September nach Terminvereinbarung tun. Infos unter www.jochen-schweizer.de Anna Fichtel
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