Millionenbetrüger wurde selber getäuscht

Ein mutmaßlicher Millionenbetrüger hat bei einem Riesenschwindel mit Gold keinen Cent Beute gemacht – er wurde nämlich selbst hinters Licht geführt.
dpa |
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München –  Zum Prozessauftakt am Mittwoch vor dem Münchner Landgericht schwieg der Angeklagte. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Alleingesellschafter einer Firma ohne Geschäftsbetrieb sich am Goldhandel eines vorgeblichen US-Diplomaten beteiligen wollen.

Weil ihm aber die erforderlichen Mittel fehlten, habe er als Geldgeber einen Geschäftsmann aus der Region München gewonnen und diesem in einem Jahr sieben Millionen Dollar für angebliche Auslagen abgeschwatzt. Der 64-Jährige soll seinem Partner eine seriöse Beteiligung seiner KSK Swiss Capital AG am Verkauf von sage und schreibe 1440 Tonnen vorgetäuscht haben.

Er habe dem Geschäftsmann einen Vertrag mit einer angeblichen Edelmetall-Firma vorgelegt, vertreten durch den „Diplomaten Jean Adolphus“. Vor Abschluss seien aber Gebühren, Lager- und Transportkosten sowie Bestechungsgelder zu bezahlen.

Der 70-jährige Interessent ließ sich überzeugen, das Gold sei bereits unterwegs, und überwies immer wieder sechsstellige Beträge auf Konten in Singapur, Hongkong und Zypern. Die Staatsanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass der Angeklagte selbst dem nicht ermittelbaren Jean Adolphus aufgesessen ist.

Aber der betrogene Betrüger habe gegenüber dem Geldgeber unwahre Erklärungen abgegeben und seine Schädigung in Kauf genommen. So habe er behauptet, Adolphus sei im US-Staatsdienst tätig, die US-Botschaft habe die Echtheit seines Diplomatenpasses bestätigt. Das Goldgeschäft sei „hundertprozentig sauber“. Am 17. Juli soll der 70-Jährige als Zeuge gehört werden.

 

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