Mieten: Das zahlen Sie in den einzelnen Vierteln

Wohnungsnot! Zwei neue Studien stellen einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum in unserer Stadt fest. Die Gründe - und was Sie wo an Miete zahlen müssen.
Georg Thanscheidt |
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Wohnungsnot! Zwei neue Studien stellen einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum in unserer Stadt und an vielen anderen Orten fest. Mieter, Immobilienfirmen und Handwerk machen mobil.

München - Die Zusammenfassung ist kurz und schmerzhaft: „Deutschland hat eine neue Wohnungsnot.“ So lautet das Fazit der Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ aus zwei Studien, die  in Berlin vorgestellt wurden. In dieser Initiative haben sich – ungewöhnlich genug – der Deutsche Mieterbund, der Bundesverband Freier Immobilienunternehmen, das Baugewerbe, die IG Bau, die Gesellschaft für Wohnungsbau und der Verband des Baustoff-Fachhandels zusammengetan.

Besonders betroffen laut den Studien des Pestel-Instituts und des Wohnungsbau-Experten Prof. Volker Eichener: „Großstädte, Ballungszentren und Universitätsstädte – hier gibt es einen massiven Mangel an bezahlbarem Wohnraum.“ In zehn deutschen Großstädten fehlen jetzt schon mehr als 100.000 Wohnungen. Ein Drittel davon – exakt 31000 – in München. Danach folgen Frankfurt und Hamburg. Deutschlandweit – also in allen Städten und auf dem Land – müssen in den nächsten fünf Jahren 825.000 Miet-Wohnungen gebaut werden.

Mit der derzeitigen Förderung und dem jetzigen Tempo werden es höchstens 425000 sein. Die Stadt München geht davon aus, dass 116000 Wohnungen bis 2030 neu gebaut werden müssen. Dass so wenig bezahlbarer Wohnraum entsteht, liegt laut Lukas Siebenkotten vom Mieterbund an der Bundespolitik: Diese dürfe „nicht länger tatenlos zusehen“ und „sich aus der Verantwortung stehlen“. Der Bund habe die Mittel für sozialen Wohnungsbau um fast 80 Prozent reduziert und vor fünf Jahren die Verantwortung dafür komplett den Ländern übergeben. Die bekommen vom Bund zwar jährlich eine halbe Milliarde Euro, verwenden sie laut Kampagne aber nicht zweckgebunden für die Neubauförderung.

Volker Eichener fordert eine Verdoppelung dieser Mittel und eine von zwei auf vier Prozent erhöhte Abschreibung für Mietwohnungs-Besitzer. Ein großes Problem - gerade in Großstädten: die steigenden Mieten. Die Steigerungen lagen zum Beispiel in München in den letzten zwölf Monaten mit 4,1 Prozent deutlich über der Preissteigerung und der Lohnentwicklung. „Einkommen und Wohnkosten laufen immer weiter auseinander“, formuliert es Matthias Günther vom Pestel-Institut. Auffällig ist außerdem, dass neben den Münchner Hochpreis-Vierteln nun auch die Preise im Hasenbergl, in Obergiesing oder Milbertshofen rasant anziehen.

 

 


 

Viertel    Mietpreis Tendenz seit 12 Monaten:

Allach 10,80 + 2,8
Altstadt 13,80 0,0
Am Hart 11,20 + 0,9
Au 13,30 + 3,0
Aubing 10,30 + 5,9
Berg am Laim 11,50 + 1,8
Bogenhausen 12,70 +5,7
Feldmoching 10,70 + 6,7
Forstenried 11,80 + 0,8
Freimann 11,50 + 6,3
Fürstenried 10,60 + 1,9
Hadern 11,20 + 1,8
Haidhausen 13,40 + 7,6
Harlaching 13,10 + 8,9
Hasenbergl 10,50 + 9,0
Laim 11,50 + 1,8
Lehel 15,50 - 1,3
Lochhausen 10,70 + 8,6
Ludwigs-/Isarvorstadt 13,80 + 3,7
Maxvorstadt 13,90 - 1,4
Milbertshofen 12,00 +7,8
Moosach 11,40 + 2,7
Neuhausen 12,80 + 3,2
Nymphenburg 13,00 - 6,2
Obergiesing 11,60 + 6,2
Obermenzing 11,80 + 6,1
Obersendling 11,60 + 4,4
Pasing 12,10 + 3,4
Perlach 10,70 +4,7
Ramersdorf 11,30 + 1,8
Riem 11,10 +4,5
Schwabing 14,10 + 4,3
Schwabing-West 13,30 + 2,3
Schwanthalerhöhe 12,60 - 2,6
Sendling 12,20 + 5,9
Sendling-Westpark 11,60 + 0,9
Solln 11,90 0,0
Thalkirchen 12,30 + 5,8
Trudering 11,40 + 3,6
Untergiesing 12,10 + 3,4
Untermenzing 11,00 +4,6
Quelle: www.immobilienscout24.de, Stand: 1. März 2012 Hamburg:

 

 

 

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