Miesbacher gesteht Mord an seiner Bekannten
München - Mit einem Geständnis hat in München ein Mordprozess gegen einen Mann aus Miesbach begonnen. Er könne sich an die Tatnacht zwar nicht mehr klar erinnern, wisse aber sicher, dass er zweimal mit einem Küchenmesser auf seine Bekannte eingestochen habe, sagte der 40-Jährige am Dienstag vor dem Münchner Landgericht. Der Angeklagte versicherte, er bereue die Tat und könne sich sein Handeln nicht erklären.
„Herr Richter, ich habe etwas Schlimmes angestellt und mir steht eine Strafe zu“, sagte der gelernte Zimmerer dem Vorsitzenden Richter Ralph Alt.
Angeklagter vorbestraft
Der 40-Jährige gab an, während der Tat unter Alkoholeinfluss gestanden zu haben. Der Vater einer fünfjährigen Tochter hat bereits zahlreiche Drogenentzugskuren hinter sich und ist wegen kleinerer Delikte vorbestraft. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Beschuldigte im Februar dieses Jahres ohne ersichtlichen Grund während eines nächtlichen Treffens auf seine 44-jährige Bekannte eingestochen.
Die Frau war zusammen mit ihrem Ehemann bei dem Angeklagten zu Gast. Die drei sollen gemeinsam mit einem weiteren Bekannten Alkohol getrunken haben, als der Gastgeber plötzlich angefangen habe, das spätere Opfer zu beschimpfen und zu drohen, er würde die Frau „am liebsten umbringen“.
Ehemann leicht verletzt
Nach Angaben der Ermittler nahm der Angeklagte daraufhin ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge und stach zweimal auf die Frau ein. Der Mann gab an, er habe sofort versucht, sein Opfer wiederzubeleben. Sie verblutete jedoch, bevor der Notarzt eintraf. Der Ehemann wurde bei dem Versuch, seine Frau zu schützen, selbst am Arm verletzt. Der Beschuldigte wurde noch in derselben Nacht festgenommen. In dem auf vier Tage terminierten Prozess werden 25 Zeugen und vier Sachverständige erwartet. Ein Urteil könnte bereits am Freitag gesprochen werden.
- Themen:
- Landgericht München