Messerattacke und Totschlag: Geflüchteter Ukrainerin wird in München der Prozess gemacht

Prozess in München: Eine Frau aus der Ukraine flüchtet vor dem Krieg, ein Dachauer hilft. Als er sie bittet zu gehen, kommt es zum Drama.
Nina Job
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In diesem Haus in Dachau geschah die Bluttat.
In diesem Haus in Dachau geschah die Bluttat. © Daniel von Loeper

München - Seine Kinder, die frühere Ehefrau, die Verlobte – die ganze Familie eines Mannes dürfte traumatisiert sein nach den Geschehnissen, die sich vor fast einem Jahr in Dachau abspielten. Sie alle hatten hautnah mitbekommen, wie sich der IT-Experte von einer Frau tyrannisiert fühlte, der er ursprünglich einfach nur hatte helfen wollen. Einer Frau, die vor dem Krieg aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet war und von ihm aufgenommen worden war.

Doch als er wollte, dass sie wieder auszieht, kam es zum tödlichen Streit. Die Staatsanwaltschaft wirft der 52-Jährigen vor, dass sie ihren Gastgeber mit einem Küchenmesser in dessen Wohnung in Dachau erstochen hat. Ab Donnerstag steht die Ukrainerin in München wegen Totschlags vor Gericht.

Die Ukrainerin war im März 2022, rund vier Wochen nach Beginn des Ukraine-Kriegs nach Deutschland geflüchtet. Zuerst zog sie zu ihrer Schwester, die im Schwarzwald lebt. Aber schon nach vier Tagen hielten es die beiden Frauen nicht mehr miteinander aus. Daraufhin reiste die heute 52-Jährige nach Dachau, wo sie Jürgen F. kannte.

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Der Leiter einer IT-Abteilung in Großhadern und die Ökonomin aus der Ukraine hatten sich 2008 kennengelernt und eine Beziehung gehabt. Nachdem sie sich wieder getrennt hatten, blieben sie offenbar Freunde. Wenn sie nach Deutschland reiste, ließ er sie bei sich übernachten. Als ihre Heimat von Russland angegriffen wurde, suchte die Frau Schutz in Deutschland. Jürgen F. wollte die Frau zwar vorübergehend unterstützen, aber nicht, dass sie dauerhaft bleibt. Das Zusammenleben mit der Ukrainerin muss für den Mann ziemlich schnell sehr belastend geworden sein.

Laut Anklage spielte sich die Ukrainerin als Hausherrin auf, sie soll ihn aggressiv und herrisch behandelt haben. Vor allem soll sie ihn sehr unter Druck gesetzt haben, dass er sie beim Einwohnermeldeamt anmeldet, damit sie Geld vom deutschen Staat bekommt. Laut Staatsanwaltschaft kam es immer öfter zu lautstarken Streits, der Mann soll sich terrorisiert gefühlt haben.

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Nach Messerattacke in Dachau: Die Polizei braucht 20 Minuten nach dem Notruf – zu lange

Etwa fünf Monate, nachdem die Ukrainerin bei ihm eingezogen war, ging der Mann eine neue Partnerschaft ein. Doch sie wollte trotzdem nicht ausziehen. Stattdessen machte sie ihm Szenen, wenn er von der Freundin kam, beleidigte, kratzte und schlug ihn. Auch beschädigte sie das Auto der Freundin.

Der Mann bat seine geschiedene Frau und deren Ehemann um Hilfe, sie sollten schlichten. Am 5. Februar fuhren sie zusammen zu der Wohnung in Dachau, auch der Sohn und der neue Ehepartner der Ex-Frau waren dabei. In der Wohnung kam es zu dem tödlichen Streit. Die Ukrainerin griff zuerst den Sohn, dann den ihr fremden Mann an. Der Sohn rief die Polizei.

Schließlich stach die Frau mit einem 16 Zentimeter langen Küchenmesser auf ihren Gastgeber ein. Nachdem sie ihn erstochen hatte, ging sie laut Anklage auch noch auf die anderen Zeugen los. Nur mit Mühe gelang es ihnen, der Frau das Messer zu entreißen. Die Polizei traf erst 15 bis 20 Minuten nach dem Notruf ein. Da gab es für den Mann keine Rettung mehr.

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19 Kommentare
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  • Max Merkel am 15.01.2024 13:01 Uhr / Bewertung:

    Selber Schuld, das kommt davon, das ist das Ergebnis einer bunten und weltoffenen Denkensweise!!

  • R4nd4le07 am 15.01.2024 07:57 Uhr / Bewertung:

    Interessant, ähnliches ist einem bekannten passiert. Nachdem er eine Ukrainerin aufnahm hat sie sich Exakt genau so verhalten. Sich als Herrin aufgespielt und als er sie rauswerfen wollte hat sie ihn gekratzt und geschlagen. Er sah echt übel aus. Gut das es bei ihm nicht tödlich geendet ist.

  • Isardeifi Bayern am 14.01.2024 10:53 Uhr / Bewertung:

    Was hat das Eintreffen der Polizei mit der Rettung des Mannes zu tun ? Dafür ist der Rettungsdienst zuständig und entwaffnet war Sie ja.

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