"Messer auf die Brust gesetzt": Münchens OB Dieter Reiter kritisiert die Uefa scharf
München - Freunde hat sich die Uefa mit ihrem Gebaren im Vorfeld, aber auch während dieser EM wahrlich nicht gemacht. Schon gar nicht in München. Oberbürgermeister Dieter Reiter schickte jetzt noch einmal eine Klartext-Ansage an Uefa-Präsidnet Aleksander Ceferin.
"Er hat uns Veranstaltern das Messer auf die Brust gesetzt", sagte der SPD-Politiker mit Blick auf die geforderte Zuschauer-Garantie von den EM-Gastgebern: "Die Botschaft war doch klar: Wenn wir keine Zuschauer zulassen, verlieren wir die Spiele. So etwas habe ich noch nicht erlebt." Zahlreiche Kritiker bezeichneten dieses Vorgehen inmitten der Corona-Pandemie als Erpressung.
München stand als Spielort lange auf der Kippe, weil die Verantwortlichen die Garantie nicht bedingungslos abgeben wollten. Dublin und Bilbao wurden wegen ihrer Weigerung als Gastgeber gestrichen.
Reiter: Die Uefa hat mit ihren Forderungen "eine Grenze überschritten"
München erlaubte letztlich 14.000 Zuschauer. Reiter hält selbst dies für fragwürdig: "Wenn die Münchner Philharmoniker in der Allianz Arena einen Auftritt machen würden, dürften 1.500 Zuschauer rein, da sind die Regeln viel strenger. Wie soll ich das unseren Bürgerinnen und Bürgern erklären?" Mit ihren Forderungen an die teilnehmenden Städte habe die Uefa laut Reiter "eine Grenze überschritten".
Auch in Bundesliga sind nun wieder Fans erlaubt. "Es ist eine gute Nachricht, dass wieder Zuschauer in die Arena dürfen", sagte der Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn. Zuvor wurde beschlossen, dass ab der Saison 2021/2022 wieder 50 Prozent ausgelastet werden dürfen - wobei die Gesamtzahl vorerst bei 25.000 gedeckelt ist. Für München gilt eine Ausnahme: Dort darf aufgrund der Delta-Variante vor höchstens 20.000 Zuschauern gespielt werden.
- Themen:
- Dieter Reiter
- München
- UEFA