Meiser-Enkel gegen Erinnerungstafel

Die Anbringung der Erinnerungstafel für Bischof Meiser wird verschoben. Sein Enkel Hans-Christian Meiser habe Bedenken gegen den darauf eingravierten Text angemeldet, teilte die Evangelische Kirche in Bayern mit.
München. Die für Dienstag geplante Anbringung einer Gedenktafel für den umstrittenen ehemaligen Landesbischof Hans Meiser (1881-1956) ist verschoben worden. Sein Enkel Hans-Christian Meiser habe Bedenken gegen den darauf eingravierten Text angemeldet, teilte die Evangelische Kirche in Bayern am Montag in München mit. „Undifferenziert aufgestellte Behauptungen“ verfälschten grob das Persönlichkeitsbild des Verstorbenen, kritisierte Meiser den Angaben zufolge in einem Brief seines Anwalts. Er habe die Kirche aufgefordert, von der Anbringung der Glastafel am Münchner Landeskirchenamt Abstand zu nehmen. Die Kirche wolle sich nun mit der Familie Meiser über den Gedenktafel-Text verständigen.
Entscheidung im Stadtrat
Hans Meiser war von 1933 bis 1955 Landesbischof der Evangelische Kirche in Bayern. Wegen seiner Kompromissbereitschaft zur Zeit des Nationalsozialismus und wegen antisemitischer Äußerungen ist er aber umstritten. Im Juli 2007 beschloss der Münchner Stadtrat deswegen die Umbenennung der Meiser-Straße, in der auch das Münchner Landeskirchenamt seinen Sitz hat. Bisher ist lediglich die „Entnennung“ der Straße beschlossen worden. Welchen Namen die Straße künftig tragen wird, soll nach Angaben der Stadt am 20. Februar im Stadtrat entschieden werden. (dpa)