"Meine neue Heimat": Flüchtlinge fotografieren München
MÜNCHEN - In der Ausstellung "Hier bin ich!" zeigen junge Flüchtlinge in München in der Aspekte Galerie ihren fotografischen Blick auf München und ihren Alltag in einer neuen Stadt. Die AZ zeigt die Bilder und die Träume der jungen Flüchtlinge:
"Hier bin ich!“ Was für die meisten Menschen völlig selbstverständlich zu sein scheint, das ist es für diese Jugendlichen in keinster Weise: Sie sind minderjährig und allein, ohne Eltern und Angehörige vor Krieg, Hunger oder Verfolgung nach München geflohen. In der Ausstellung "Hier bin ich!" zeigt die Aspekte Galerie der Münchner Volkshochschule (MVHS) deshalb jetzt das beeindruckende Ergebnis eines Fotoprojektes.
Scheinbar Vertrautes aus neuer Perspektive
Mit Handys, Digital- oder Einwegkameras haben 13 junge Flüchtlinge aus dem Irak, Nigeria, Somalia, Indien und Vietnam ihren Alltag in München fotografisch dokumentiert. Die Bilder zeigen häufig scheinbar Vertrautes aus neuer Perspektive. In einer Porträtserie stellt die Fotografin Katrin Winkler außerdem alle Teilnehmer vor.
Die Zukunft der jungen Flüchtlinge ist ungewiss
Natürlich wollen wir hier bleiben“, lautet ihre einhellige Aussage. Doch ihre Zukunft ist ungewiss. Sobald sie mit 21 Jahren volljährig sind, droht ihnen die Abschiebung. Auch dazu bezieht die Schau Position: „Niemand kann sich aussuchen, wo und unter welchen Umständen er geboren wird. Aber wir können uns dafür einsetzen, dass Mobilität und die Entscheidung, an welchem Ort wir leben wollen, nicht nur das Privileg derjenigen ist und bleibt, die über den richtigen Pass und ausreichend Wohlstand verfügen“, sagte Petra Gerschner, Leiterin der Aspekte Galerie, zur Eröffnung der Schau.
Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Juli zu sehen (Eintritt frei). Die Aspekte Galerie der Münchner Volkshochschule im Gasteig (3. OG) hat täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
Michael Backmund
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