Mehr Raum für Münchner Radler

Neue rote Radlstreifen, extra Straßen für Radler und sechswöchige Kampagne: mit diesen Maßnahmen wollen Stadt und Polizei für mehr Sicherheit sorgen.
Nina Job |
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Neu: Hier darf trotz Radweg auf der Straße gefahren werden.
Neu: Hier darf trotz Radweg auf der Straße gefahren werden.

Neue rote Radlstreifen, extra Straßen für Radler und eine sechswöchige Kampagne: mit diesen Maßnahmen wollen Stadt und Polizei für mehr Sicherheit sorgen und die Unfallzahlen senken.

München – die Münchner radeln, was das Zeug hält. „Wohin man auch schaut: Radler, Radler, Radler“, fasste es Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle am Freitag lapidar zusammen. Das Ziel der Stadt, in drei Jahren einen Anteil von 17 Prozent radelnder Münchner im Straßenverkehr zu erreichen, ist schon heute Realität. Allein in den vergangenen vier Jahren hat sich der Radverkehr um etwa 28 Prozent erhöht.

Doch der Radlboom bringt auch neue Probleme und Herausforderungen mit sich. So sind die Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, im vergangenen Jahr um fast 20 Prozent gestiegen. Und von allen Schwerverletzten im Straßenverkehr war fast jeder Zweite ein Radler. Am Freitag stellten KVR-Chef Blume-Beyerle und Polizeivizepräsident Robert Kopp Maßnahmen vor, mit denen die Sicherheit der Zweiradfahrer 2012 erhöht werden soll.

 




TROTZ RADWEG AUF DER STRASSE FAHREN Auf vielen älteren, schmalen Radlwegen wird es zu eng, hier ist die Unfallgefahr gestiegen. Zug um Zug hat die Stadt deshalb bei 39 Radwegen die „Benutzungspflicht“ – vor allem in Laim, Maxvorstadt und Schwabing-Freimann – aufgehoben. Das heißt: Fahrradfahrer dürfen trotz Radweg auf der Straße fahren. Als nächstes soll Au-Haidhausen dran kommen. Außerdem sollen bis zum Sommer auch in der Goethestraße und der Ottobrunnerstraße Radler auf der Straße fahren dürfen.
Um die neue Situation deutlich zu machen, stellt die Stadt ein Schild mit einem durchgestrichenen Fahrradweg-Schild auf. Dies hat sich in einem Pilotversuch in Köln bereits bewährt. Auch wird ein Fahrradsymbol auf die Straße gemalt.

 

 




GEISTERRADELN IN EINBAHNSTRASSEN ERLAUBT
Geisterradeln auf dem Radweg ist verboten und birgt ein enormes Unfallrisiko. Anders schaut es mittlerweile in vielen Einbahnstraßen aus. In 282 von 700 Einbahnstraßen dürfen Radler heute in beiden Richtungen fahren. In den kommenden Jahren sollen es 350 werden. Schwerpunkt: die Altstadt. Derzeit wird die Neuregelung für weitere 12 Straßen geprüft, unter anderem in der Westenrieder- und Josephspitalstraße.

 

 


 

RADFAHRSTREIFEN Auf stärker befahrenen Straßen sollen Radler einen rot auf den Asphalt gepinselten Radfahrstreifen bekommen. Außerdem sollen gestrichelte Schutzstreifen mehr Orientierung bieten. Für 2012 sind die neuen Markierungen in der Potsdamer- und Dietlindenstraße, Alten Riemer Straße und Leonrodstraße vom Ring bis Albrechtstraße geplant.

 




RADLKAMPAGNE Mit dem Ziel, die Unfallzahlen zu senken, starten Polizei und KVR ab kommendem Montag eine neue Kampagne. Motto: „Gscheid radln – aufeinander achten“. Drei Wochen lang steht der Schutz der Radfahrer im Focus. Autofahrer werden gezielt auf ihre Fehler hingewiesen, wenn sie beispielsweise auf Radwegen parken oder abbiegen, ohne sich umzuschauen. Auch „rote Karten“ mit den Verstößen und was sie kosten,werden verteilt. In einer zweiten, ebenfalls dreiwöchigen Aktion richtet sich ab Juli das Augenmerk auf die Radler und ihr Fehlverhalten. Polizeivizepräsident Robert Kopp: „Wir versuchen, die Richtigen herauszufischen und folgen dem Grundsatz: ankündigen – aufklären – ahnden.“

 

 




NEUE FAHRRADSTRASSEN Hier haben Radler Vorrang und sie dürfen nebeneinander fahren - bis zu 30 km/h schnell. Zu den bereits bestehenden 18 Fahrradstraßen sollen 2012 zwölf neue kommen. Geprüft werden zum Beispiel die Holledauerstraße, Meindlstraße und Adalbertstraße.

RADLCHECK Auch heuer können Münchner die Sicherheit ihrer Drahtesel an 40 Tagen kostenlos prüfen lassen. Kleine Defekte werden sofort gratis repariert (www.radlhauptstadt.de).

 

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