Mehr Lehrer, kleinere Klassen: Münchens Schüler demonstrieren

Den Unterricht geschwänzt und ab auf die Straße: In München demonstrierten am Mittwoch rund 400 Schüler für eine Reformierung des achtjährigen Gymnasiums. Der Vorsitzende des Bildungsauschusses im Landtag war auch dabei.
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Protest auf dem Orleansplatz: Die Münchner Schüler gehen auf die Straße
Gregor Feindt Protest auf dem Orleansplatz: Die Münchner Schüler gehen auf die Straße

MÜNCHEN - Den Unterricht geschwänzt und ab auf die Straße: In München demonstrierten am Mittwoch rund 400 Schüler für eine Reformierung des achtjährigen Gymnasiums. Der Vorsitzende des Bildungsauschusses im Landtag war auch dabei.

Die Lippen waren den jungen Rednern, trotz der eisigen Temperaturen am Mittwochmorgen in Haidhausen, keineswegs eingefroren: Von Bildungsverhältnissen, die alle enervieren, war die Rede. Von der „Gesamtscheiße eben“, wie sie sagten. Die Reden waren garniert mit Punkrock. Die 400 pfeifenden Schüler, unter ihnen SPD-Mann Hans-Ulrich Pfaffmann als einziger Vertreter aus der Politik, hatten aber auch konkrete Forderungen. Ihre Sprecher Tobias Dreier (30, Lehramtsstudent) und Dominik Lehmann (27, Sozialpädagogikstudent) formulierten sie – ziemlich salopp.

„Kein Gammelfleisch-Studium mehr.“ Das sollte heißen: Mehr Zeit auch für Studiengänge, die nicht zu den gefragtesten des Marktes gehören. Denn diese würden derzeit stark eingekürzt und nach den Interessen der Wirtschaft bachelorisiert. „Schluss mit dem gnadenlosen Konkurrenzkampf“, forderte Sprecher Lehmann.

Mehr Demokratie in Schulen: Die Einführung eines Klassenrates oder Projektgruppen mit dem Thema „Demokratie und Schule“ für eine Diskussion zwischen Schülern und Lehrern auf Augenhöhe.

Weg mit dem dreigliedrigen Schulsystem und hin zur inklusiven Gesamtschule bis zur 13. Klasse: „Wir haben diese Schule schon, sie nennt sich Grundschule. Warum diese nicht für alle ausbauen?“, sagte Dreier.

Reformierung des G8, des achtjährigen Gymnasiums, um den Schülern den Leistungsdruck zu nehmen und für mehr Ausgleich durch Freizeit zu sorgen.

Abschaffung des Numerus Clausus für Lehramt-Studiengänge. „Auch Schüler mit schlechten Noten können später gute Lehrer werden“, sagte Dreier.

Keine weiteren finanziellen Streichungen im Bildungsbereich und der Einsatz weiterer Lehrer.Christoph Maier

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