Mehr Einsätze: Münchner Beamte an der Belastungsgrenze

Immer mehr Einsätze für die Polizei – und jetzt sollen auch noch die Gehälter schrumpfen.
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Immer mehr Arbeit, immer weniger Polizisten. Die Personalsituation in München ist besorgniserregend.
Daniel von Loeper / AP Immer mehr Arbeit, immer weniger Polizisten. Die Personalsituation in München ist besorgniserregend.

MÜNCHEN - Immer mehr Einsätze für die Polizei – und jetzt sollen auch noch die Gehälter schrumpfen.

Münchner Polizisten droht der Burn-Out: Die Beamten arbeiten offenbar extrem an der Belastungsgrenze, kritisiert der CSU-Landtagsabgeordnete Otmar Bernhard. „Die Personalsituation ist besorgniserregend“, sagt er. Der Grund: „Trotz zunehmender Belastung ist die verfügbare Dienststärke gefallen.“

So sei in den Jahren 1999 bis 2009 die Zahl der Einsatzstunden um fast 48 Prozent gestiegen – während die durchschnittlich tatsächlich verfügbare Dienststärke um 7,6 Prozent gefallen sei. Bernhard fordert jetzt, die Personstärke endlich an die tatsächliche Situation anzupassen.

Ursache für die massive Mehrbelastung ist zum einen die Zunahme von über 100 000 Einwohnern alleine seit 2005. Außerdem haben die Einsätze bei Großveranstaltungen, Demonstrationen oder Fußballspielen stark zugenommen. „Die letzte Berechnung der notwendigen Personalstärke bei der Münchner Polizei wurde Anfang der 90er Jahre durchgeführt“, klagt Bernhard. „Doch seitdem hat sich die Situation in München massiv verändert. Ohne dass dem entsprechend bei der Personalstärke Rechnung getragen wurde.“

Doch damit nicht genug: Jetzt dürfte sich auch die finanzielle Situation bei den Polizisten verschärfen. Die Einstiegsgehälter sollen gekürzt werden. „Polizisten im mittleren Dienst werden etwa 50 Euro weniger verdienen“, klagt Stefan Schuster, Sprecher der SPD-Fraktion für den Öffentlichen Dienst. Statt 1852,15 Euro brutto bekommen sie zukünftig 1803 Euro. „Die Polizistinnen und Polizisten bekommen schon jetzt keine üppigen Einstiegsgehälter“, kritisiert Schuster. „Jetzt wird es noch schwieriger, gerade in München, die hohen Miet- und Lebenshaltungskosten zu stemmen.“

Am 21. Dezember will das Kabinett die Gehaltsabsenkung beschließen. Ab dem 1. Mai 2011 würden Berufseinsteiger dann weniger verdienen. Natalie Dertinger

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