Mehr als 14 Euro: Mieten an der Schmerzgrenze
Wohnen in München wird immer teurer: Im ersten Halbjahr steigen die Spitzenwerte für Kaltmieten im Zentrum auf 14,78 Euro –im Schnitt kostet der Quadratmeter 11,70 Euro
MÜNCHEN Wohnen in München wird immer teurer. 2009 kostete der Quadratmeter laut Mietspiegel im Schnitt 9,90 Euro Monatsmiete. Jetzt gibt es neue Zahlen fürs erste Halbjahr 2010: Bundesweit liegt die Kaltmiete bei 5,60 Euro, in München ist sie auf 11,70 gestiegen. Das belegen Zahlen des Internetdienstes Immobilienscout 24. In allen Münchner Stadtteilen betragen die Kaltmieten mehr als zehn Euro (siehe Grafik).
Besonders in der Altstadt müssen Mieter hohe Preise zahlen: Wer dort eine neue Wohnung bezieht, muss für den Quadratmeter 14,62 Euro Monatsmiete berappen. Im Lehel müssen Mieter mit 14,78 Euro im Schnitt rechnen.
Nur wenig günstiger sind die Mieten in Schwabing, Maxvorstadt, Ludwigvorstadt-Isarvorstadt und Haidhausen: Dort liegen die Quadratmeterpreise laut Immobilienscout 24 zwischen 13,70 Euro und 13,20 Euro. Und in Nymphenburg im Westen sowie in Schwabing-West im Schnitt knapp unter 13 Euro pro Quadratmeter. Wer weniger ausgeben will, muss jenseits des Mittleren Rings ziehen, dort liegen die Durschnittswerte noch unter elf Euro. Am günstigsten wohnt sich’s im Hasenbergl mit etwa zehn Euro je Quadratmeter. Perlach, Feldmoching und Aubing liegen knapp darüber.
Einziges Trostpflaster: Die Angebote für 2010 haben gezeigt, dass „Wohnungen derzeit ohne großen Preisaufschlag neu vermietet werden“, sagt Firmen-Sprecherin Katja Hemme der AZ. „Irgendwann ist auch in München die Schmerzgrenze erreicht.“ Aufatmen können Mieter noch nicht: „Die Nachfrage nach Wohnungen ist immer noch höher als das Angebot.“
Wie können sich Mieter gegen zu hohe Preise wehren? „Legen Sie den Mietspiegel zugrunde“, sagt Monika Schmid-Balzert vom Mieterverein. Denn: Die Lage entscheidet mit über den Preis. „Bei Mieterhöhungen müssen Vermieter den Spiegel unbedingt berücksichtigen.“ „Bei Neuvermietungen verlangen Vermieter mehr als üblich“, warnt sie. Wollen Sie später dann noch einmal die Miete über den geltenden Satz hinaus erhöhen, müssen Mieter das nicht hinnehmen. A. Hund
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