Maximilianeum: Aufgang nur für Landtagsmitarbeiter - "öffnet die Treppe für alle!"

Der Bezirksausschuss (BA) Au-Haidhausen fragt nach, warum der neue Landtags-Aufgang so exklusiv ist.
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Links am Bildrand ist der Kartenleser zu sehen, der die Treppenanlage an der Max-Brücke öffnet - nur für Landtagsmitarbeiter.
Links am Bildrand ist der Kartenleser zu sehen, der die Treppenanlage an der Max-Brücke öffnet - nur für Landtagsmitarbeiter. © Daniel von Loeper

München - Ende Oktober ist die 31-stufige Treppenanlage von der Praterinsel hoch zur Maximiliansbrücke für fast 300.000 Euro fertiggestellt worden. Etwa 100 Landtagsmitarbeiter der Praterinsel können sie seither per Kartenzugang nutzen. Und jetzt weckt der einst auch mal als "Treppenwitz" bezeichnete Bau Begehrlichkeiten in der Stadt.

Treppenanlage an der Maximiliansbrücke sollte eigentlich für jeden nutzbar sein

So beschloss der Bezirksausschuss (BA) Au-Haidhausen einstimmig in seiner Januar-Sitzung, eine Anfrage bei der Stadtverwaltung zu stellen. Der BA ging nämlich fest davon aus, dass die Treppe für jeden nutzbar sein würde. "Wir hatten in der Planungsphase diesen Wunsch geäußert", sagt BA-Mitglied und SPD-Fraktionssprecherin Nina Reitz, "niemand gab uns eine gegenteilige Info."

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Gerade jetzt während der Pandemie wäre die Öffnung besonders wichtig, sagt Reitz. "Wir wissen ja alle, wie groß der Druck auf Naherholungsgebiete ist", sagt die SPD-Sprecherin. Aber auch unabhängig von der Pandemie sei es enorm wichtig, gerade so einen teuren Bau für alle nutzbar zu machen. "Wie schön wäre ein Spaziergang vom Kabelsteg im Süden der Praterinsel Richtung Norden zur neuen Treppenanlage und von hier aus hoch zur Maximiliansbrücke" - so stellt sich Reitz das in etwa vor.

Ostufer der Praterinsel soll zugänglicher gemacht werden

Doch ein weiterer Faktor kommt hinzu, der laut der BA-Anfrage eine Rolle spielt. Im Hintergrund arbeitet die Stadt nämlich an der weiteren Erschließung der Praterinsel, gemäß des sogenannten Isarrahmenplans. Vor allem das Ostufer der Praterinsel soll zugänglicher gemacht werden. Der BA möchte in seiner Anfrage auch wissen, wie der genaue Zeitplan eigentlich aussieht.  Denn wer derzeit am Ostufer der Praterinsel Richtung Norden flanieren möchte, der landet irgendwann in einer Art Sackgasse in der Nähe eines Ballspielplatzes. Hier soll gemäß den Plänen der Stadt langfristig ein Rad- und Fußweg entstehen, um den Münchnern eine weitere städtische Flaniermeile zu bieten.

Doch Reitz sieht die Öffnung der Treppenanlage unabhängig vom Zeitrahmen dieses Plans. "Mir leuchtet das alles nicht ein. Was spricht dagegen, die Treppenanlage zur Maximiliansbrücke bald, am besten ab sofort, für alle Münchner zu öffnen?", fragt sie sich. Der BA hofft auf eine baldige Antwort der zuständigen Behörden.

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9 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 02.02.2021 16:22 Uhr / Bewertung:

    Es war schon immer etwas besonderes, etwas Besonderes zu sein. Wo kämen wir denn hin, wenn der gemeine Bürger seine staubigen Füße auf eine Treppe setzt, die nur Beamten vorbehalten ist. Ironie aus.

  • FFF-Nein Danke am 02.02.2021 12:38 Uhr / Bewertung:

    Steuerverschwendung, ist ja nichts neues. Egal, ist ja nicht das Geld der Regierung. Die 300.000 Euro wären woanders besser aufgehoben. z..b. Mittagesessen für arme Kinder o.ä.

  • Sarkast am 02.02.2021 12:28 Uhr / Bewertung:

    Liebe Leute.
    Ihr habt zwar diese lächerliche Treppe mit euren Steuergeldern bezahlt.
    Aber das heißt nicht, daß ihr sie auch benutzen dürft.
    Nur gegen Eintrittsgeld und mit Plastikkarte...

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