Maserngefahr auf dem Tollwood Sommerfestival 2016: Besucher des Theaterzelts könnten sich infiziert haben
München - Eine der Akrobaten war an Masern erkrankt. „Gravity and other Myths“ gastierten ab dem 8. Juli im Theaterzelt, am 11. Juli ging eine Künstlerin wegen Masern zum Arzt. Masern können auch über Meter hinweg übertragen werden. Die Infektionskrankheit ist hochansteckend.
Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) führt fast jeder Kontakt zwischen einem Kranken und einem ungeschützten Menschen zu einer Übertragung – selbst wenn zwischen den Betroffenen einige Meter Entfernung liegen. Die Erreger können in Speichel-Tröpfchen über die Luft verbreitet und eingeatmet werden. Deshalb schlug nun das Gesundheitsamt Alarm und hat den Fall veröffentlicht.
Wer sich zwischen dem 8. und 10. Juli im Theaterzelt aufgehalten hat, keine Masern-Schutzimpfung hat oder die Krankheit nicht schon einmal hatte und mögliche Symptome aufweist (dadurch bilden sich Antikörper) soll, so das Amt, zu einem Arzt gehen und sich durchchecken lassen.
Außerdem wichtig: Betroffene sollen den Kontakt zu Kleinkindern, Schwangeren und immunschwachen Menschen vermeiden – empfohlen ist das für einen Zeitraum von 18 Tagen ab dem Besuch der Vorstellung im Theaterzelt. Denn selbst fünf Tage, bevor Masern durch die roten Pusteln sichtbar werden, sind Infizierte hochansteckend. Das Gesundheitsamt empfiehlt, gegebenenfalls die Masernimpfung nachzuholen.
Tollwood gibt Entwarnung
Wie das Tollwood am Mittwochnachmittag mitteilt, hat sich die Artistin am 11. Juli in ärztliche Behandlung begeben. Das Tollwood Festival ist den Empfehlungen des Gesundheitsamts gefolgt, hat alle Personen, die im direkten Kontakt mit der Künstlerin standen, informiert und auf Masern testen lassen. Die Tests fielen negativ aus. Das Publikum hätte in der Zeit zwischen dem 8. und 10. Juli keinen direkten Kontakt zur Artistin gehabt, heißt es in der Stellungnahme.