Mann schleicht mit Samuraischwert durch Bogenhausener Mietshaus

Audio von Carbonatix
So fangen normalerweise Horrorfilme im Kino an: Ein Mann schlich am Sonntag kurz vor Mitternacht durch das Treppenhaus eines Wohngebäudes. Er war nach Polizeiangaben mit einem Samurai-Schwert und drei Küchenmessern bewaffnet. Er klopfte an mehrere Wohnungstüren. Die Mieter bekamen es mit der Angst zu tun und verständigten den Polizeinotruf. Sie gaben durch: Eine Person mit einem Schwert in der Hand halte sich im Treppenhaus auf und versuche, Wohnungen aufzubrechen.
Einsatzzentrale schickt mehr als zehn Streifenwagen
Der Alarm ging um 23.55 Uhr am Sonntagabend in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums ein. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren mehr als zehn Streifenwagen zu der angegebenen Adresse in Bogenhausen. Die Beamten umstellten das Gebäude. Als der Mann mit dem Schwert das Wohnhaus verließ, wurde er bereits von Polizisten mit gezogenen Dienstwaffen in Empfang genommen. Der Verdächtige ließ nach Aufforderung das Schwert und die Messer sofort fallen, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
Schreckmoment kurz vor Mitternacht
Für die Bewohner bestand zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Gefahr. Die Polizisten fanden heraus, dass der über 80 Jahre alte Verdächtige in dem Haus zusammen mit seiner Ehefrau lebt. Die klärte die Beamten auf, dass ihr Mann gesundheitliche Probleme habe. Offenbar zeigt der Münchner erste Anzeichen einer beginnenden Demenz. Warum er durchs Haus schlich, ist unklar. Ob er alleine nicht mehr zurückfand, oder den Wohnungsschlüssel vergessen hatte, ist nicht bekannt. Eine anschließende Befragung der Anwohner des Mehrfamilienhauses ergab, dass es zu keinerlei Bedrohungshandlungen und Sachbeschädigungen des über 80-Jährigen gekommen ist, sagte Polizeisprecher Tobias Schenk.
Rentner wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen
Die Polizisten beschlagnahmten das Samurai-Schwert. Ob es sich um eine Dekowaffe oder eine scharfe Klinge handelt, teilte die Polizei nicht mit. Waffenrechtlich dürfte der Rentner keinen Verstoß begangen haben. Das Schwert habe er legal besitzen dürfen, hieß es im Präsidium, allerdings hätte er außerhalb der Wohnung vermutlich kaum damit herumlaufen dürfen. Wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde der Mann laut Polizei bislang nicht angezeigt. Aufgrund seines gefährdenden Verhaltens musste er in ein Krankenhaus mit psychiatrischer Betreuung gebracht werden.
- Themen:
- Polizei