Mann muss wegen Machetenangriff auf Ehefrau vor Gericht
MÜNCHEN - Prozess wegen versuchten Mordes: Ein Kaufmann aus Rottach-Egern schlägt im Streit mit einer 45 Zentimeter langen Klinge zu. Seine Frau wird schwer verletzt, eine Notoperation rettet ihr Leben.
Der Anlass soll nichtig gewesen sein, die Folgen beinahe tödlich. Im Streit war der 66-jährige Kaufmann Hans B. aus Rottach-Egern am 25. Februar mit der Machete auf seine Frau Petra losgegangen. Vier wuchtige Hiebe verletzten die 68-Jährige unter anderem am Hals so schwer, dass ihr nur eine Notoperation das Leben retten konnte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihrem Mann nun versuchten Mord vor. Der Prozess beginnt am Dienstag.
Es war nicht das erste Mal, dass sich das Paar in die Haare bekam. Auch an diesem Abend wurde der Streit zunächst verbal ausgetragen. Als Hans B. aber leere Bierflaschen in eine Abstellkammer stellen wollte, sah er die Machete und griff zu. Mit der 45 Zentimeter langen Klinge ging er dann auf seine nichtsahnende Frau los, führte vier Hiebe gegen Kopf, Hals, Oberkörper und Arme. Heimtückisch, wie die Ankläger glauben, da die Frau keinen körperlichen Angriff ihres Mannes erwartete.
Nach der Tat alarmierte Hans B. über Notruf selber die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Unmittelbar davor war aber bereits ein Notruf eines Nachbarn eingegangen. Die Polizisten konnten den alkoholisierten Mann in der Wohnung festnehmen. Auch die Machete fanden die Beamten in der Wohnung.
Die Versorgung der schwer verletzten Frau erwies sich als sehr schwierig. Ein Abtransport der Schwerverletzten aus der Wohnung über das enge Treppenhaus des Mehrfamilienhauses schien nicht möglich, die Feuerwehr barg die Frau mit einer Drehleiter über den Balkon aus der Wohnung.
Sie musste auf Grund des hohen Blutverlustes im Klinikum Agatharied notoperiert werden. Laut Anklage erlitt sie unter anderem eine tiefe Schnittverletzung am Hals. Dieser Hieb hatte gleichzeitig den Unterkiefer durchtrennt. Weitere Schnittverletzungen mussten die Ärzte an der linken Brust und am linken Unterarm versorgen.
Für den Prozess sind zunächst vier Verhandlungstage angesetzt worden. Ein Urteil soll am 25. August gesprochen werden.
jot
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