Mann fährt Bub an - und flüchtet
MÜNCHEN - Maik hat Glück gehabt – großes Glück. Der Bub kam mit ein paar Schrammen am Kinn und am Ellenbogen davon. Viel schlimmer ist die Wut, die übrig bleibt.
Am Donnerstagabend wurde der Elfjährige in Altperlach von einem Auto angefahren. Was seine Familie und Nachbarn fassungslos macht: Der Autofahrer gab extra Gas, nachdem er den Schüler auf den Asphalt geschleudert hatte. Ganz offensichtlich wollte sich der Unfallfahrer aus dem Staub machen, obwohl er nicht einmal Schuld gehabt hatte. Jetzt sucht die Polizei nach ihm.
Der Unfall war am Ende eines fröhlichen Tages passiert. Maik spielte mit seiner Schwester und Freunden auf dem Gehweg in der Specklstraße in Altperlach. In der Straße ist nur Tempo 30 erlaubt. Die Kinder feierten den achten Geburtstag von Maiks Schwester. Gegen 22 Uhr war der Ferientag am Ausklingen. Mark war einen Moment lang unaufmerksam. Er wollte über die Specklstraße zu den anderen Kindern laufen und passte nicht auf. In diesem Moment näherte sich der Golf.
Maik wurde vom vorderen linken Kotflügel erfasst und auf die Straße geschleudert. „Ich saß auf der Terrasse, nur wenige Meter entfernt. Ich hörte einen lauten, dumpfen Knall. Zuerst dachte ich, dass ein Auto angefahren worden war“, sagt Maiks Vater Joszsef F. der AZ. „Ich bin sofort rausgerannt. Da stand mein Bub kreidebleich und wacklig auf den Beinen vor mir.“
Joszef F. ist fassungslos: „Wie kann man ein Kind anfahren und dann Gas geben? Ich habe noch gesehen, wie der beschleunigte.“ Der Vater nahm sogar noch die Verfolgung auf – ohne Erfolg.
Hätte sich der Fahrer um das Kind gekümmert, wäre ihm nichts passiert. Jetzt aber fahndet die Polizei wegen Unfallflucht nach ihm. Zeugen, die Hinweise auf den Fahrer geben können, werden gebeten, sich beim Kommissariat 43 zu melden.
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