Luise-Kiesselbach-Platz: Hütchenspiele am Ring

Südwest-Tunnel: Ummarkierungen läuten die ersteheiße Bauphase am Luise-Kiesselbach-Platz ein. Die Fahrbahnen werden verlegt, verengt und das Tempo auf 40 reduziert – vorerst aber nicht geblitzt
MÜNCHEN Der gelbe Streifen ist noch heiß vom Kleber, da verschieben die Bauarbeiter am Luise-Kiesselbach-Platz ein paar Hütchen und – zack – der Verkehr fließt. Auch wenn die Autofahrer am Dienstagvormittag nicht viel mehr als Markierungen, Erde und Kies sahen, so waren sie doch die Ersten, die über die Baustelle des 400-Millionen-Euro-Tunnels düsten: 2015 soll der Tunnel eröffnet werden. Die erste heiße Bauphase läutet sich mit Hütchenschieben ein.
So wurde gestern die Fahrbahn an der Ecke des St. Joseph-Altenheims verengt. In der Garmischer Straße wird künftig der Verkehr nur noch auf der westlichen Seite fließen – in beide Richtungen, auf jeweils drei Spuren.
Es fällt also keine Spur weg. „Das ist der Bestand, der zuvor schon da war“ sagt der städtische Projektleiter Johann Wittmann. „Wir verlegen den Verkehr nur Richtung Westen.“ Auf Höhe der Scharnitzstraße fädeln sich die Spuren wieder auf die reguläre Fahrbahn ein. Auf der Ostseite auf 400 Metern Länge werden dann die unterirdischen Bauarbeiten für den Tunnel gestartet.
Alle Fahrbahnen am Mittleren Ring beizubehalten, war eine bewusste Entscheidung der Stadt. Über 100000 Fahrzeuge brettern jeden Tag über den Luise-Kiesselbach-Platz, 90 Prozent sollen auch weiterhin über den Knotenpunkt fließen. Bei den restlichen zehn Prozent hofft Baustellenkoordinator Richard Bartl auf die Münchner: „Ortskundige bitte ich, die Baustelle wenn irgendwie möglich zu umfahren.“
Zwar werde sich der Verkehr in den nächsten Tagen „einpendeln“, aber „es gab vor dem Baustart gewisse Staus, die wird es auch jetzt geben“. Außerdem werden die einzelnen Spuren auf je drei Meter verengt, das Tempolimit auf 40 Kilometer pro Stunde gedrosselt. Zwischen 10 und 16 Uhr könne zudem vorübergehend eine Fahrspur gesperrt werden, sagte Bartl. Geblitzt wird auf dem Baustellengebiet erstmal nicht. Bartl: „Aber nur wenn Autofahrer das Limit nicht übermäßig strapazieren.“
Noch in diesem Jahr werden auf dem gesamten Baugelände Fahrbahnen verlegt, verengt oder gesperrt:
Auf der Heckenstallerstraße werden in den nächsten Wochen zwischen Höglwörther Straße und Murnauer Straße die Fahrbahnen verengt.
Ende Oktober wird die Bernrieder Straße komplett gesperrt. Die Preßburger Straße wird im November stillgelegt.
In der Nacht zum 30. Oktober wird der Knotenpunkt des Luise-Kiesselbach-Platzes an der Waldfriedhofstraße gen Süden verschoben. Um fünf Uhr in der Früh soll die Fahrbahnverlegung abgeschlossen sein. A. K. Koophamel