Luftige Verkehrsvision: Bald wird die Ottobahn getestet

Die Gondeln der Ottobahn sollen umweltfreundlich, günstig, schnell und unabhängig vom Verkehr sein. Im Süden Münchens entsteht nun eine Teststrecke.
Myriam Siegert
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Die Gondel senkt sich zum Ein- oder Aussteigen auf den Boden.
Die Gondel senkt sich zum Ein- oder Aussteigen auf den Boden. © Ottobahn

München - Nicht weniger als eine Revolutionierung des Verkehrs in den Städten ist es, was Marc Schindler und seinem Team vorschwebt.

Mit seinem Münchner Start-up Ottobahn, das er erst vor drei Jahren gegründet hat, tüftelt er an einem gleichnamigen neuen Transportsystem (AZ berichtete).  Eine Art Hochbahn, mit an Schienen gebundenen, hängenden Kabinen, für je vier Personen oder auch für Güter, die sich emissionsfrei und voll automatisiert oberhalb heutiger Straßen fortbewegen.

Spatenstich für Ottobahn-Teststrecke in Taufkirchen

In der ganzen Stadt, von Tür zu Tür, so die Vision. Angetrieben mit 100 Prozent erneuerbaren Energien. Die Gleisträger begrünt und mit Solarzellen ausgestattet. Einen Prototyp gibt es bereits.

Mit dieser Idee hatte Schindler im vergangenen Jahr schon die damalige Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) wie auch den Taufkirchner Bürgermeister Ullrich Sander (parteilos) überzeugt. Es gab die Erlaubnis, eine Teststrecke zu bauen - der Spatenstich dafür wurde jetzt gesetzt.

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Auf freiem Feld zwischen Taufkirchen und Ottobrunn entsteht jetzt ein etwa ein Kilometer langer Rundkurs, komplett aus privaten Mitteln finanziert, auf dem die Bahn dann 100.000 Testkilometer absolvieren wird, das gehört zum Zulassungsverfahren.

In der zweiten Jahreshälfte soll die erste Gondel hier ihre Runden drehen. Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und anwesende Landkreis-Politiker zeigten sich auf jeden Fall angetan "von der kreativen Lösung". Der Charme der Ottobahn liege in den vergleichsweise niedrigen Kosten und niedrigem Flächenverbrauch sowie der schnellen Umsetzungszeit, hieß es.

Wird die Ottobahn Realität, kommt sie ohne Fahrpläne aus. Kunden bestellen die Gondel per App zu sich und können jederzeit ein- und aussteigen. Von München nach Berlin könnte man in 2,5 Stunden gelangen, so die Macher, die Gondeln können bis zu 240 km/h fahren. Innerstädtisch sind 60 km/h geplant. Durch den Einsatz intelligenter Algorithmensoll der Verkehrsfluss im Ottobahn-Netzwerk in Echtzeit gesteuert werden.

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36 Kommentare
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  • ChrisS am 20.03.2022 15:35 Uhr / Bewertung:

    Ist doch eine super Lösung. So flexibel wie der Bus, aber kann einfach über den Verkehr hinweg schweben. Freut mich, dass sich dieses Unternehmen an ein so innovatives Konzept ran traut.

  • Der wahre tscharlie am 19.03.2022 17:18 Uhr / Bewertung:

    Ach ja, noch was.....brennen darfs aber in den Häusern nicht, denn die Feuerwehr kommt nicht mehr nahe genug an die Häuser ran.

  • Der wahre tscharlie am 19.03.2022 17:14 Uhr / Bewertung:

    "Kunden bestellen die Gondel per App zu sich und können jederzeit ein- und aussteigen."
    Und in einem Hochhaus bestellen 5 versch. Leute eine Gondel. Dann kommen 5 Gondeln oder wie?
    Und Merke....ohne Smartphone geht schon mal garnichts.

    "Von München nach Berlin könnte man in 2,5 Stunden gelangen, so die Macher, die Gondeln können bis zu 240 km/h fahren."
    Soll das eine Art Konkurenz zum ICE werden? Von München nach Berlin kommt man mit dem Auto, Flugzeug, ICE, und nun die Phantasie mit der Ottobahn???
    Was ist eigentlich mit den Flugtaxis? Kann man die nicht auch da einsetzen? Oder noch zusätzlich die Magnetschwebebahn, deren Technik wir an China verkauft haben. Aber die können wir bestimmt zurückkaufen.
    Oder den Hyperloop......der Freisaat verbrennt Geld für Projekte, da fragt man sich nur noch....

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