Löwen-Fans rasten aus: Attacken gegen Bayern-Fans

In Obersendling fällt eine vermummte Horde Löwenfans über drei Bayern-Anhänger her. Bilanz: Ein gebrochener Arm, eine kaputte Nase, viele blaue Flecken und zerschlagene Scheiben.
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Scheibe zerschlagen: 1860-Ultras suchten die Räume von FC-Bayern-Fans in der Zielstattstraße auf
Petra Schramek Scheibe zerschlagen: 1860-Ultras suchten die Räume von FC-Bayern-Fans in der Zielstattstraße auf

MÜNCHEN - In Obersendling fällt eine vermummte Horde Löwenfans über drei Bayern-Anhänger her. Bilanz: Ein gebrochener Arm, eine kaputte Nase, viele blaue Flecken und zerschlagene Scheiben.

Das war ganz klar eine gezielte Aktion: Am Freitagabend tauchten in der Zielstattstraße in Obersendling plötzlich 30 bis 50 dunkel gekleidete, teilweise vermummte Männer auf. Sie hatten es auf die Räume von FC Bayern-Fans abgesehen – und auf die Ultra-Gruppierung des Vereins, genannt „Schickeria“.

Ultras leben für ihren Verein, unterstützen ihn bedingungslos, fahren mit ins Ausland, machen gute Choreographien, bewegen sich zum Teil aber auch mit Straftaten in Grauzonen. Etwa 60 bis 100 Mann gelten auf Seite der „Schickeria“ sowie auf Seite der „Cosa Nostra“, den Ultras der Löwen, als gewaltbereit oder gelegentlich gewalttätig. Oft bekommt die Öffentlichkeit von tätlichen Auseinandersetzungen unter den Gruppierungen nichts mit.

Anders am Freitag: Die vermummten Löwen, die eindeutig in der Überzahl sind, fallen über einen Ford regelrecht her. In dem Wagen sitzen drei „Schickeria“-Anhänger (19 bis 22). Die Angreifer schlagen und treten gegen das Auto. Sie reißen die Beifahrertür auf und prügeln einem 22-Jährigen ein Auge blau und die Nase blutig.

Die Angreifer zertrümmern eine Seitenscheibe sowie die Front- und Heckscheibe. Gleichzeitig zerschlagen andere Löwen zwei Scheiben in dem Haus mit den Clubräumen. Verschreckte Anwohner alarmieren die Polizei.

Doch als mehrere Streifenwagen in der Zielstattstraße eintreffen, sind die aggressiven Fans bereits geflüchtet. Bei der anschließenden Fahndung können noch fünf Verdächtige gefasst werden: Zwei Männer werden in der Nähe des Tatorts geschnappt. Da sie kein Alibi haben, müssen sie mit ins Polizeipräsidium. Ein 22-Jähriger wird mit einem frischen Armbruch angetroffen, kann aber nicht erklären, woher er die Verletzung hat. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann sich den Arm beim Scheibe zertrümmern verletzte. Zwei weitere Männer werden ermittelt, weil sie aus einem Auto stiegen, dessen Kennzeichen sich ein Zeuge gemerkt hat. Die fünf Verdächtigen (22 bis 46) werden einem Haftrichter vorgeführt, aber wieder frei gelassen.

Die Polizei (Tel. 29 10 - 0) ermittelt wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch. Sie hofft auf weitere Zeugenhinweise.Nina Job

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