Lkw-Fahrer vor Gericht: "Ich will jetzt poppen!"

Der Kraftfahrer Dietmar V. (49) soll seine Ex-Lebensgefährtin vergewaltigt haben. Jetzt steht er vor dem Landgericht. Dort sagt er: „Wir hatten einvernehmlich Geschlechtsverkehr“
von  Torsten Huber
© dpa

München - Der Rosenmontag 2011 veränderte das Leben von Lidl-Verkäuferin Annett K. (42) grundlegend. Im Faschingstreiben traf sie ihre Jugendliebe Enrico (43) wieder – sie landeten im Bett.

Ihre neuen Gefühle teilte sie offen für jeden sichtbar über Facebook mit. Als ihr Lebensgefährte Dietmar V. (49) davon erfuhr, soll er sie aus Rache vergewaltigt haben.

„Ich will jetzt poppen, sonst tue ich euch allen was an!,“ habe der Kraftfahrer seiner Ex gedroht. Jetzt steht Dietmar V. wegen Vergewaltigung in drei Fällen vor dem Münchner Landgericht.

Es ist eine fatale Situation gewesen. Der Angeklagte und Annett L. lebten in einem Haus in Grafing (Kreis Ebersberg), gemeinsam mit den Töchtern (9 und 18) der mutmaßlichen Geschädigten. Das Liebes-Aus nach einer zehnjährigen Beziehung soll Dietmar V. zunächst mit Fassung getragen haben. Man setzte sich zusammen, notierte auf einem Zettel, wer was bekommt. Zunehmend veränderte Dietmar V. sein Verhalten. Er soll aufbrausender und jähzorniger gegenüber seiner Ex und den Kindern geworden sein.

"Ich kann einen Menschen mit einem Schlag umbringen"

Am 13. März 2011 wollte Annett K. wieder ihr Bett auf der Wohnzimmer-Couch beziehen. „Du kannst ruhig im Schlafzimmer bleiben. Wir sind doch erwachsen“, habe Dietmar V. gesagt. Als sie im Bett lag, soll er laut Anklage in ihr Ohr geflüstert haben: „Ich krieg schon das, was ich will. Ich kann das, ich kann einen Menschen mit einem Schlag umbringen!“ Aus Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder habe Annett K. mit ihrem Ex-Partner geschlafen.

Auch an den beiden folgenden Abenden äußerte Dietmar V. ohne Umschweife sein Verlangen: „Ich will jetzt poppen!“ Die Geschädigte erwiderte: „Du hast gestern gesagt, Du lässt mich in Ruhe.“

"Du hast dein Vergnügen. Ich sitze auf dem Trockenen"

Der Angeklagte habe wieder gedroht: „Du weißt, was ich mache. Ich komme an alles ran, auch an Arsen und Folsäure.“ Wobei letzteres kein Gift, sondern ein Vitamin ist. Der Angeklagte streitet die Vorwürfe ab: „Wir hatten einvernehmlich Geschlechtsverkehr. Ich habe ihr gesagt, du hast dein Vergnügen und ich sitzte auf dem Trockenen. Dann hat sie mitgemacht.“ Morgen soll das Urteil kommen.

 

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