"Liserl"-Prozess: Die Vergewaltigung – und lauter liebe Kerle
MÜNCHEN - Im „Liserl“-Prozess sagen Freunde der drei Angeklagten aus. Grund für die hemmungslose und ausgeartete Orgie sei einzig und allein der Alkohol gewesen.
Im Prozess um die Vergewaltigung von Liserl S. (21) sagten vor dem Münchner Landgericht erneut Freunde der drei Angeklagten aus. Auch die Chat-Protokolle von den Handys der drei Angeklagten wurden im Verfahren eingeführt. Die drei Angeklagten Robert F. (29), Ignaz Ö. (28) und Peter M. (25) bleiben weiterhin dabei: „Es war keine Vergewaltigung. Liserl hat freiwillig mitgemacht.“
Der Grund, warum der Wiesen-Abend 2007 in einer hemmungslosen Orgie endete, sei allein der Alkohol gewesen. Ein Zeuge bestätigte gestern: „Der Robert ist ein lieber Kerl. Er ist schüchtern. Nur wenn er Alkohol und Drogen nimmt, flippt er komplett aus.“
In den Chat-Protokollen nach der Tat fand die Polizei unter anderem den brisanten Satz: „Betäubt und dann gefickt!“ Ein Zeuge sagte vor Gericht: „Das war in unserer Clique der Sprachgebrauch, wenn wir gut drauf waren.“ Aber damit sei nicht gemeint, dass eine Frau absichtlich mit K.o.-Tropfen willenlos gemacht wird. Vielmehr habe man etwas getrunken und sei dann ins Bett.
Verteidiger Sewarion Kirkitadse meint: „Das war keine Straftat. Liserl hat freiwillig mitgemacht.“ Nur durch das Sex-Video mit Liserl, das die Polizei bei einer Drogenrazzia in der Wohnung von Peter F. fand, sei der Fall aufgebauscht worden.
Der Prozess dauert an. th
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