Lindwurmstraße: Zwei Spuren weniger!
Wegen einer Baustelle sind die Radlwege auf die Fahrbahn verlegt worden. Zwei CSU-Stadträte üben Kritik.
MÜNCHEN Die Baustelle wurde zwar rechtzeitig angekündigt. Aber so dramatisch wie in der Realität hat sich wohl kaum jemand die Situation in der Lindwurmstraße vorgestellt: Stau, so weit das Auge reicht, Hupkonzerte, genervte Auto- und Lkw-Fahrer, Ausweich-Chaos in den Nebenstraßen. Der Grund: Die Stadtwerke verlegen bis Mitte September zwischen Sendlinger-Tor-Platz und Kapuzinerstraße Glasfaserleitungen. Dazu wurden die Radwege auf die Fahrbahn verlegt – je eine Fahrspur entfällt (AZ berichtete).
Die CSU-Stadträte Richard Quaas und Georg Schlagbauer ärgern sich furchtbar über diese Baustelle. Und schimpfen in einer Anfrage an OB Christian Ude, das angerichtete Verkehrschaos könne nur noch „als Skandal auf dem Rücken von Anwohnern, Patienten, Notdiensten und Autofahrern bezeichnet werden”. Zum Teil würden für die Strecke, die normalerweise in fünf bis zehn Minuten zu schaffen war, jetzt 30 Minuten und mehr gebraucht. Auch die Buslinie 152 sei davon in Mitleidenschaft gezogen.
Vom OB wollen sie wissen, ob von der Stadt „bei der Durchführung dieses Experiments”, in der Lindwurmstraße zwischen Kapuzinerstraße und dem Sendlinger-Tor-Platz jeweils eine Richtungsfahrspur als Radlspur zu Lasten des übrigen Verkehrs auszuweisen, bewusst ein Verkehrschaos mit Dauerstau in Kauf genommen werde.
„Interessant” finden es die CSUler, dass nach ihrer Beobachtung ein Großteil der Radler nach wie vor die Radwege entlang der Lindwurmstraße nutzt – und nicht auf die abmarkierte „Rennstrecke” auf der Straße wechselt.
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- Christian Ude