Leicht verspätet: Die Münchner Freibadsaison startet

Am 1. Mai startet in München normalerweise die Freibadsaison. Den verregneten ersten Mai-Montag allerdings verbringen die Münchner in diesem Jahr eher zuhause oder mit anderen Aktivitäten.
Freibadsaison in München: Start am Dienstag, 2. Mai
Denn erst am 2. Mai wird in München heuer das erste Freibad aufmachen: Das Schyrenbad macht den Auftakt am 2. Mai. Ab sieben Uhr morgens können sich die Schwimmer im ältesten Freibad Münchens montags bis freitags körperlich ertüchtigen (oder eingeölt auf Badetüchern räkeln).
Bis Mitte Mai folgen sechs weitere Bäder: das Naturbad Maria Einsiedel, das Prinzregenten-, West-, Dante-, Michaeli- und Ungererbad. Im Naturbad Maria Einsiedel wurde zur Saison 2023 ein Regenerationsteich angelegt, der ab sofort eine Schließung in regenarmen Zeiten verhindern soll.
Das Bad Georgenschwaige in Schwabing bleibt 2023 geschlossen, hier laufen bereits die Umbauarbeiten in ein Naturbad.
Ein ganz besonderer Sommer steht aber im teilrenovierten Prinzregentenbad bevor: 2022 mussten die Türen wegen eines Großbrandes im Saunabereich schließen, der Rest des Sommers fiel buchstäblich ins Wasser für die Bogenhausener Badegäste. Heuer macht es wieder auf.
Schwimmen in München wird teurer
Münchner Badegäste müssen heuer mehr Geld mitnehmen, denn die Eintrittspreise steigen um 50 Cent auf sechs Euro für die Tageskarte.
Auch bei Hallenbädern steigen die Preise. Beim Forstenrieder Park, Giesing-Harlaching und Müller‘sches Volksbad liegt der Eintritt bei 5,50 Euro. Der Kurz- und Spätschwimmentarif kostet 4 Euro.
Im Cosimawellenbad, Michaelibad, Olympia-Schwimmhalle, Nordbad und Südbad muss man 6,60 Euro Eintritt zahlen. Der Eintritt fürs Dante-Winter-Warmfreibad beträgt künftig 9,90 Euro, wer ins Westbad möchte, zahlt dort 16,50 Euro, kann aber die Saunalandschaft mitnutzen.
Freibäder im Münchner Umland kämpfen mit Personalmangel
Auch das Umland zieht nach: Haar sperrt eine Woche später als gewohnt auf, dann aber ebenfalls um sieben Uhr unter der Woche und um neun Uhr am Wochenende. In Unterhaching beginnt der Badespaß erst Ende Mai – dann erst ist die Sanierung abgeschlossen, und noch hat das Bad Medienberichten zufolge mit ernstem Personalmangel zu kämpfen.
Der Freizeitpark Grünwald hat bis 2025 dicht – ebenfalls wegen Sanierung.
Die Probleme mit einer zu dünnen Personaldecke betreffen nicht nur die Münchner Bäder. "Es wird zu Schließungen kommen", warnt der Verbandspräsident Peter Harzheim des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister gegenüber Agenturen. Er schätzt, dass bundesweit heuer rund 3.000 Bademeister fehlen – "Tendenz steigend".
Endlich wieder Sonne, Freibad, Pommes Schranke!
Leichte Anpassungen gibt es bei den Öffnungszeiten. Im Mai, August und September öffnen Münchner Freibäder regulär Montag bis Donnerstag um 10 Uhr, am Freitag, Samstag und Sonntag um 9 Uhr. Etwas später als gewohnt – aber dafür alle ohne Energiesparmaßnahmen (und ohne Coronargeln).
Die Beckentemperatur wird in den Erwachsenen- und in den Kinderbecken wieder auf das Niveau angehoben, das vor der Energiekrise in allen Bädern galt, die frostigen 25 Grad im Becken sind Vergangenheit.
Das 2022 eingeführte Online-Ticket kann auch 2023 vorab im Internet gekauft werden. Der QR-Code wird am Drehkreuz eingescannt, ohne Umweg über eine – an heißen Tagen oft lange – Kassenschlange. Seit dem 24. April sind Tickets für alle Freibäder und Saunen erhältlich. Kinder unter 12 Jahren zahlen in München nichts, und auch Besitzer des München-Passes baden den ganzen Sommer über gratis.
Und damit sich auch die Münchner Sommernächte wieder so endlos wie früher anfühlen, hat die SWM-Bäderleitung die Sperrstunde ein wenig nach hinten gerückt: Normalerweise ist um 19 Uhr Schluss, bei schönem Wetter um 20 Uhr. Im Juni und Juli allerdings dürfen Münchner Freibäder an heißen Tagen bis 21 Uhr offen bleiben – und so können die Münchner den ersten Badesommer seit 2019 ohne Pandemie-Einschränkungen oder Bibbertemperaturen aus vollen Zügen genießen.