Leiche im Keller: Frau findet Mumie eines 13 Jahre Vermissten

Eine Frau hat im Münchner Stadtteil Haidhausen einen 13 Jahre lang vermissten Mann in einem Kellerraum ihres Wohnhauses tot aufgefunden. Die neue Hauseigentümerin entdeckte das Skelett beim Ausräumen eines Kellers.
von  Abendzeitung
Eine 47-Jährige hat die mumifizierte Leiche eines Mannes im Keller eines Hauses gefunden.
Eine 47-Jährige hat die mumifizierte Leiche eines Mannes im Keller eines Hauses gefunden. © dpa

MÜNCHEN - Eine Frau hat im Münchner Stadtteil Haidhausen einen 13 Jahre lang vermissten Mann in einem Kellerraum ihres Wohnhauses tot aufgefunden. Die neue Hauseigentümerin entdeckte das Skelett beim Ausräumen eines Kellers.

Er lag 12 Jahre und 11 Monate da unten. In einem lichtlosen Verlies ohne Fenster. Am 6. Oktober 1996 wurde der 67-jährige Hausmeister des Mehrfamilienhauses in Haidhausen als vermisst gemeldet - und nie gefunden. Was seine Frau (heute 80) und seine zwei Töchter nicht wussten: Er lag genau unter ihrer Wohnung. Im Duschraum einer ehemaligen Backstube im Keller.

Am Samstag kam er wieder ans Licht: Gegen 16. 50 Uhr fand die neue Eigentümerin des sanierungsbedürftigen und sehr alten Hauses eine Tür im Keller. Sie war mit der anderen neuen Besitzerin (49) gerade dabei, den vollgestellten und sehr verwinkelten Keller auszuräumen. Hinter einem Haufen Kartons und Möbeln war die Tür versteckt. Hausbewohner hatten sie im Laufe der Jahre vergessen.

Mit einer Taschenlampe in der Hand öffnete sie die Tür und trat in die alte Backstube ein. Da lag die Mumie auf dem Boden - voller Spinnweben. An ihrem Hals hing ein Stück abgerissenes Hanfseil, die andere Hälfte hing von einem Heizungsrohr hinab. Für die Polizei ist damit eindeutig klar: Der Mann hat sich erhängt. Sie weiß, dass er als Hausmeister damals einen Schlüssel für den abgesperrten Raum hatte.

Zu Beginn der Woche wurde der Leichnam obduziert. Ein DNA-Abgleich lief am Mittwoch noch, dennoch ist sich die Polizei ziemlich sicher: Es ist der 67-Jährige, der seit 2001 offiziell als tot gilt - das wird nach dem Verschollenengesetz immer so gemacht. Ein Abgleich seines Gebiss brachte traurige Sicherheit.

Die beiden Töchter wurden von der informiert, konnten es aber erst gegen Mittwochmittag ihrer Mutter sagen. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Mann Jahrzehnte in dem Haus gewohnt, dort zogen sie auch ihre Töchter groß. Die zogen mit der Zeit weg, die Witwe selbst wohnt da immer noch.

T. Gautier

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