Lebensmittelhändler verprügelt Kunden

Das linke Knie zertrümmert, am Schädel eine dicke Platzwunde: Der Ladenbesitzer hält Kunden für einen Ladendieb und verprügelt ihn mit einer Holzlatte.
von  Torsten Huber
Abdullah A. (37, Name geändert) wurde von einem Lebensmittelhändler und Verkäufer verprügelt, weil man ihn für einen Ladendieb gehalten hat.
Abdullah A. (37, Name geändert) wurde von einem Lebensmittelhändler und Verkäufer verprügelt, weil man ihn für einen Ladendieb gehalten hat. © Torsten Huber

Der Ladenbesitzer hält Kunden für einen Ladendieb und verprügelt ihn mit einer Holzlatte.

MÜNCHEN - Das linke Knie zertrümmert, am Schädel eine dicke Platzwunde – Hausmeister Abdullah A. (37, Name geändert) ist ein Selbstjustiz-Opfer. Die Täter Erhan P. (41) und Galip F. (23) stehen jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht.

Opfer Abdullah A. will am 8. August 2009 gegen 19.35 Uhr noch bei einem türkischen Lebensmittelhändler am Hauptbahnhof einkaufen: „Fleisch und eine Dose Bohnen. Plötzlich behaupteten die beiden, ich sei ein Ladendieb.“ Geschäftsinhaber Erhan P. und Verkäufer Galip F. werfen Abdullah A. vor, Tage zuvor Lebensmittel im Wert von 50 Euro gestohlen zu haben.

Statt die Polizei zu rufen, zerren sie ihn in den Hinterhof, verprügeln ihn mit einer Holzlatte. Nach ihrem Geständnis folgte ein mildes Urteil: Ein Jahr auf Bewährung und 1000 Euro Schmerzensgeld für Erhan P., neun Monate Haft auf Bewährung und 500 Euro Schmerzensgeld für Galip F.

 

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